Topliste bei „Spotify“ Das sind die beliebtesten Songs der RP-Redaktion
Spotify gehört zu den beliebtesten Musik-Streamingdiensten der Deutschen. Seit einigen Jahren bietet der Dienst seinen Nutzern zum Jahresende interessante Übersichten an. Zum Beispiel über die Songs beziehungsweise Musiker, die der jeweilige Nutzer am häufigsten gehört hat. Wir haben uns bei RP-Redaktion und Technik nach den persönlichen Hitlisten erkundigt und die Kollegen um ein bis zwei erklärende Sätze gebeten.
Henning Bulka – Leiter Digitaldesk in der RP Zentralredaktion:
Tones and I - Dance Monkey: „Bei mir ist dieses Jahr ein Song aus dem Vorjahr auf Platz 1 gelandet - vermutlich mit wehmütigem Blick auf die Zeit, in der "Corona" für uns nur eine Biermarke war.“
Opposite - Leon Niederberger „Platz 2 bestreitet der Düsseldorfer Leon Niederberger mit seinem aktuellen Titel "Opposite" – mit ihm kam ich durch den ersten Lockdown. Interessant: Neben vielen aktuellen Titeln in meinen Top-Songs war Queen insgesamt die meistgestreamte Band bei mir. Ihre Songs haben mir viel Motivation für dieses häufig deprimierende Jahr gegeben.“
Claudia Hauser – NRW-Reporterin
„Keine Konzerte, kein Italien-Urlaub – zu meinen meistgehörten Top-Songs 2020 gehören deshalb Paolo Conte: „Sparring Partner“ und Fortuna Ehrenfeld mit „Heiliges Fernweh“ mit dem schönen Satz „Der siebte Himmel schließt heut um halb Acht“. Die Höchste Eisenbahn: „Raus aufs Land“ ist dabei, weil aus der Stadt wegziehen vermutlich auch keine Lösung ist. Dabei gibt es all das, weshalb ich in die Großstadt gezogen bin, im Moment nicht mehr.
Ich habe „Eat, Sleep, Wake“ von Bombay Bicycle Club wiederentdeckt in diesem Jahr und die Kölner Band Von Spar: „Ist das noch populär?“. Wahrscheinlich habe ich in meinem ganzen Leben noch nie so wenig Geld ausgegeben wie in diesem Jahr und man soll sich ja nicht beklagen. Aber mir fehlen die Konzerte so sehr, dass sie mittlerweile nur noch als schmerzhafte Erinnerung hinten mitschwingen, als etwas, das vorbei ist. Oder kann sich irgendwer vorstellen, dass es 2021 wieder Festivals und Konzerte geben wird?“
Michael Jochimsen – Web-Analyst:
Umse - Abschalten „Der Rapper aus Ratingen macht entspannten Hip-Hop - und das ganz ohne Gangster-Gehabe, Frauenfeindlichkeit oder Stumpfsinn. Stattdessen kann man seine Lieder und eingängigen Beats entweder zum – genau – Abschalten hören oder sich an den Reimschemas erfreuen, die auch beim x-ten Hören noch überraschen können. Nicht nur für Journalisten ist übrigens auch sein Debütalbum ,Rheinisches Blatt’ empfehlenswert, das den Aufbau einer Tageszeitung übernimmt - vom Intro ,Titelblatt’ bis zum letzten Stück ,Todesanzeigen’“.
The Teskey Brothers - Crying Shame „Die Blues-Brüder aus Australien haben nach zwei Studioalben im Mai dieses Jahres ein Live-Album veröffentlicht - mitten in der Pandemie. Auch Live-Alben-Muffel wie ich müssen zugeben, dass die emotionale Musik der Band perfekt zu einer Live-Atmosphäre passt. Ihr warmer Soul lässt in diesen verregneten Herbsttagen melancholisch an kommende Konzerte, vergangene Sehnsüchte oder aktuelle Geschehnisse denken und lindert diesen Schmerz etwas.“
Fortuna Ehrenfeld - Zwei Himmel „Der nächste rheinländische Eintrag auf meiner Liste gibt Rätsel auf. Die Texte der Kölner gleichen eher aneinandergereihten Aphorismen als einer kohärenten Erzählung. Doch vielleicht macht gerade das den Reiz der klaviergetriebenen Balladen aus. Fest steht: Langweilig wird es mit Fortuna Ehrenfeld nie - und den Bandmitgliedern selbst auch nicht; zuletzt haben sie viele ihrer Lieder nochmal aufgenommen - aber auf französisch.“
Leah Hautermans – Redakteurin am Digitaldesk:
David Bowie - „Starman” „Nein, das ist kein aktuelles Lied. Und auch nicht neu auf meiner persönlichen Topliste. Aber es ist ein Lied, das man einfach immer wieder hören kann. Und ein Starman, der verspricht, dass alles wieder gut wird? Könnten wir jetzt wirklich gut gebrauchen!“
Deichkind - „Party 2“ „Deichkind habe ich Ende Februar live in Köln gesehen - kurz bevor sich alles veränderte. Ein Riesenfest; das letzte Konzert und die letzte Massenveranstaltung vor Corona: bei wem hat das nicht einen besonderen Platz in der Erinnerung? Eine Party gibt es jedenfalls auf unabsehbare Zeit nicht mehr - ganz zu schweigen von Party 2…“
Paolo Conte - „Via con me” „Ebenfalls im Februar habe ich Benedict Wells’ „Vom Ende der Einsamkeit” gelesen. Ein sehr gutes Buch wird noch besser, wenn man dadurch auf neue Musik stößt. „Via con me” hat mich seitdem treu durch das Jahr hinweg begleitet.“
Tim Kronner – Sportredakteur:
„Dieses Jahr neu entdeckt und gleich mehr als 70 Mal rauf und runter gehört: Emelie Cyréus mit ihrer Version von Natalie Imbruglias 1997er Hit "Torn". Relativ nah am Original gehalten, aber deutlich lebendiger dank sanftem Bass und modernen Pop-Beats - einfach ein Gute-Laune-Lied mit nach wie vor ergreifendem Refrain zum laut Mitsingen.“
Karoline Hatt-Harpers – SEO-Redakteurin:
„Meine Top-Songs in diesem Jahr: ,Ich würd' lügen’ von KAYEF, ,Love Somebody’ von Lauv und ,Giants’ von Dermot Kennedy. "Lockdown-Soundtrack" oder doch lieber "Baustellen-Remix"? In diesem verwirrenden, beängstigenden, leidvollen Jahr 2020 hatten ich und mein Mann immer einen sicheren und motivierenden Ort, an den wir uns zurückziehen konnten, die Musik laut aufgedreht haben und an unserer Zukunft "gebaut" haben - die Baustelle unseres eigenen Hauses. Vermutlich werde ich noch häufig an diese Zeit zurückdenken, wenn ich die drei Lieder höre, denn Musik schafft Erinnerungen - auch in schweren Zeiten.“
Isabel d’Hone – SEO-Trainee:
„Auf Platz 1 war ,Blinding Lights’ von The Weeknd. An zweiter Stelle war bei mir das brasilianische Lied ,Meu Abrigo’ von Melim, weil es mich an meinen Urlaub in Brasilien 2019 erinnert. Und auf Platz 3 ,Simple As This’ von Jake Bugg, der einer meiner Lieblingssänger ist.“
Selin Bogazliyan – SEO-Managerin:
„Mein Top-Song ist zwar Radio-Musik, aber sie macht gute Laune, an zweiter Stelle war bei mir „99 Luftballons“ von Nena und Platz 3 belegt „Lawine“ von Meine Zeit (das ist eine Band aus Wesel).“
Marcel Jarjour - Desk-Redakteur
Das Musikjahr 2020 stand ganz im Zeichen von Kinderliedern. Auf Platz 1 „Mein Kuscheltier“ von Simone Sommerfeld, das wir unserem Sohn jeden Abend vor dem Schlafengehen vorspielen. Insgesamt finden sich fast nur Lieder der Playlists meines Sohnes in den Top-Songs: „Probiers mal mit Gemütlichkeit“ von Jupiter Jones vom Album der „Giraffenaffen“. Danach kommt „Unter dem Meer“ von Stefanie Heinzmann. Wie sich die Zeiten ändern. 2019 waren meine Lieblingshits allesamt von den Toten Hosen. Von Punk zu Kinderliedern ist es nicht weit.