Broilers-Sänger Sammy Amara „Eine Friedensfahne entkräftet nicht die Reichskriegsfahne daneben”

Interview · Der Sänger der Düsseldorfer Band Broilers spricht über das neue Album „Puro Amor“, das am Freitag erscheint. Außerdem über Alice Weidel, Corona-Leugner, die Spaltung der Gesellschaft und seine Sammlung christlicher Ikonen.

 Fürs Foto nahm er die Maske ab: Sammy Amara, Sänger der Broilers, am Rhein in Düsseldorf.

Fürs Foto nahm er die Maske ab: Sammy Amara, Sänger der Broilers, am Rhein in Düsseldorf.

Foto: Bretz, Andreas (abr)

Die meisten Künstler verschieben ihre neuen Alben, nicht so die Broilers. Die Düsseldorfer Punkrock-Band veröffentlicht am Freitag „Puro Amor“, und wie die beiden Vorgänger dürfte auch diese Platte wieder Platz eins der deutschen Charts erreichen. Die Stücke treiben nach vorn, es brummt wie auf Bruce Springsteens „Born To Run“, und man merkt, dass die Band den Fans etwas Gutes tun möchte. Wir treffen Sammy Amara, den Sänger und Texter der Broilers in Düsseldorf zum Spaziergang mit Maske am Rhein. Der 41-Jährige wuchs in Düsseldorf-Hellerhof auf. Sein Vater verließ den Irak in den 50er Jahren, er studierte in Heidelberg Medizin und ließ sich als Augenarzt in Düsseldorf nieder. Amaras Mutter arbeitete damals als Assistentin in einer Firma für Praxis-Bedarf, so lernte der Vater sie kennen. Amara ist der freundlichste Popstar, den man sich denken kann. Und er ist politisch. Natürlich soll er sofort etwas zum auffälligsten Song auf der Platte sagen.