Konzert Rocket Man: Elton John in Bonn

Bonn (rpo). Hartnäckiger Nieselregen konnte die Begeisterung der Fans nicht bremsen, als Elton John am Donnerstag in Bonn auftrat. Vor rund 5.000 Menschen sang der 58-jährige Brite bei einem Open-Air-Konzert auf dem Museumsplatz. Klassiker wie "I'm Still Standing", "Pinball Wizard" und "Rocket Man" und Songs aus seinem aktuellen Album "Peachtree Road" standen auf dem Programm.

Elton John
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Unter der kühnen Zeltkonstruktion des Open-Air-Geländes zwischen dem Kunstmuseum und der Bundeskunsthalle spielten die Pop-Ikone und seine fünfköpfige Band, die von einem Chor aus Atlanta unterstützt wurde, ohne Pause weit über zwei Stunden. Schon mit dem ersten Song "Pinball Wizard" hatte der Weltstar die Grundlage für die relaxte Atmosphäre gelegt, die er mit den Hits "Bennie and the Jets" und "Daniel" ausbaute. Neben weiteren Ohrwürmern wie "I'm still standing" spielte der 58-jährige Brite, der am Vortrag in Philadelphia mit einem Preis für brüderliche Liebe und Menschlichkeit ausgezeichnet worden war, auch neue Produktionen. So trug er Songs aus seinem aktuellen Album "Peachtree Road" und jüngere Lieder wie "Electricity" vor.

Wer zu den Zuhörern gehörte, die den charismatischen Ausnahmekünstler vor zwei Jahren auf dem damals ausverkauften Open-Air-Gelände zwischen dem Kunstmuseum und der Bundeskunsthalle erlebt hatten, lernte an diesem Abend einen ganz anderen Elton John kennen. Statt drei Stunden allein auf der Bühne am Piano zu sitzen und zu singen, ließ sich der Sänger diesmal nicht nur von seiner Band, sondern bei einigen Songs auch von einem stimmgewaltigen Chor aus Atlanta unterstützen. Das ergab eine rockige Mischung, die selbst älteren Besuchern in die Beine fuhr. Und wohl auch dem Sänger selbst: Beim mitreißenden Stück "Bitch is Back" sprang er einmal auf die Sitzbank vor dem Piano und winkte dem Publikum zu.

Anteilnahme für Londoner Opfer

Auch vom Erscheinungsbild her knüpfte Elton John an alte Zeiten an, als er mit überdimensionierten Brillen und bunten Kostümen seinen Ruf als extravaganter Paradiesvogel begründete. Neben der obligatorischen Brille trug er in Bonn ein rotes Hemd mit dickem Kreuz um den Hals, einen glänzenden silbernen Ohrring und einen weiten schwarzen Anzug mit riesigen rosafarbenen Blütenmotiven und leuchtend grünen Blattapplikationen.

Beim viertletzten Lied ging der Künstler, der größtenteils in London aufwuchs und dort seine Karriere startete, auf das Tagesgeschehen in der britischen Hauptstadt ein. Den Song "Don't let the Sun go down" widmete er den Opfern der Anschlagsserie in London und sprach den Angehörigen seine Anteilnahme aus. Überraschend, dass Elton John an diesem Abend gerade "Candle in the Wind", die musikalische Hommage an Prinzessin Diana und die meistverkaufte Single aller Zeiten, nicht anstimmte. Als Zugabe servierte er den fetzigen Klassiker "Crocodile Rock" und das getragene Lied "Your Song", bei dem einige Fans endlich ihre lange aufgehobenen Wunderkerzen abbrennen konnten.

(afp)
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