Tanzstück über Falco uraufgeführt "Rock me Amadeus" geht auch im Theater

Trier · Falco ist seit 15 Jahren tot - seine Hits wie "Rock Me Amadeus" und "Der Kommissar" reißen aber heute noch die Menschen von den Stühlen. Das hat ein Tanzstück über Falco bewiesen, das jetzt am Theater Trier erstmals auf die Bühne kam.

Falco ist seit 15 Jahren tot - seine Hits wie "Rock Me Amadeus" und "Der Kommissar" reißen aber heute noch die Menschen von den Stühlen.
Das hat ein Tanzstück über Falco bewiesen, das jetzt am Theater Trier erstmals auf die Bühne kam.

Falcos Aufstieg zum Superstar war kometenhaft: Gerade mal 29 Jahre alt, schaffte er es als erster deutschsprachiger Musiker an die Spitze der US-Charts. Doch der Musiker hielt den Erfolg kaum aus - und flüchtete sich in Drogen und Alkohol. Rund 15 Jahre nach dem Tod des österreichischen Pop- und Rockstars ist sein Leben erstmals als Tanzstück auf die Bühne gekommen. Das Theater Trier feierte am Samstagabend die Uraufführung von "Falco - The Spirit Never Dies" - und das Publikum war begeistert.

Tosenden Applaus gibt es für die zwölf Tänzer sowie den Sänger und Schauspieler Alexander Kerbst, der Falcos Hits wie "Rock Me Amadeus" und "Der Kommissar" live auf der Bühne singt. Er klingt nicht nur ziemlich wie Falco, er sieht ihm auch täuschend ähnlich. Schon als Jugendlicher hätten ihn Leute angesprochen und gesagt: "Mensch, Du siehst ja aus wie Falco", sagt der 48-Jährige, der sich als Falco-Double im Musical "Falco Meets Amadeus" (seit 2002) einen Namen gemacht hat.

Im Zentrum der tänzerischen Reise durch Falcos Leben (1957-1998)
steht dessen Umgang mit dem Showbusiness. "Wir bewegen uns weitgehend chronologisch an der Biografie Falcos", sagt die in Berlin lebende australische Choreographin Amy Share-Kissiov, die das Stück über den gebürtigen Wiener Johann (Hans) Hölzl inszeniert hat. Dazu gehören Falcos erste kommerzielle Erfolge, der internationale Durchbruch in den 80er Jahren, die Rückschläge, das Comeback - und sein Unfalltod.

Nicht Revue, sondern Geschichte

"Es ist keine bunte Revue, sondern die Geschichte eines Künstlers mit Höhen und Tiefen in seiner Karriere", sagt der Dramaturg Peter Oppermann. Sie könne auch für andere Stars stehen, fügt Share-Kissiov hinzu. Etwa für Michael Jackson oder Amy Winehouse. "Je erfolgreicher Falco wurde, desto kaputter wurde er als privater Mensch". Irgendwann sei er nicht mehr mit seiner Bühnenfigur klargekommen, die er einst selbst geschaffen hatte.

Wie die Kunstfigur Falco und der dahinter stehende Hölzl am Musikhimmel immer weiter auseinanderdriften, das zeichnet Share-Kissiov gelungen nach, indem sie zwei Falco-Figuren auf die Bühne stellt: den Sänger Falco, der von Kerbst gespielt wird; und den privaten Hölzl, den Tänzer David Scherzer grandios übernimmt. Immer wieder kämpfen die beiden Protagonisten gegen die Verführung durch Drogen und Alkohol - am Ende zerbrechen beide daran. Nach einem Discoabend in der Dominikanischen Republik stirbt Falco mit 40 Jahren bei einem Autounfall.

"Sein früher Tod hat ihn zur Legende gemacht", sagt Oppermann.
Auch heute noch sei Falcos Musik bei jungen Leuten gefragt: "Sie wird in Clubs geremixed." Falco verkaufte zu Lebzeiten Millionen Platten. Im Trierer Stück werden die eingespielten Songs musikalisch bearbeitet vom Komponisten Frank Nimsgern.

Mit dem Stück "Falco" setzt das Theater Trier die tänzerische Annäherung an große Künstlerpersönlichkeiten des 20. Jahrhunderts fort. Zuvor standen bereits der belgische Chansonnier Jacques Brel, die französische Sängerin Edith Piaf und der russisch-französische Maler Marc Chagall auf dem Programm. "Jetzt wollten wir mal einen Rock-Abend machen und die 80er wieder aufleben lassen", sagt Oppermann. Und es rockt: Am Schluss hält es das Publikum nicht mehr in den Sesseln.

(dpa/sap)
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