Tag 2 bei Rock am Ring 2023 Rote Karten, Poolparty und Trompeten auf den Zeltplätzen
Nürburg · Ein Bier, dazu Kartoffelsalat und eine Grillwurst – bei Rock am Ring in der Eifel gibt es das auf den Zeltplätzen nicht selten als Frühstück. Einige Camper haben sogar einen kleinen Swimmingpool aufgestellt. Wir haben uns am Nürburgring umgesehen.
Poolparty auf dem Zeltplatz
So richtig traut sich Katharina noch nicht – das Wasser ist einfach noch zu kalt, sagt die 26-Jährige. Sie zögert, legt sie sich dann aber doch ins Wasser neben Chris und ein Dutzend Bierdosen. Es sind 23 Grad im Schatten, die Sonne scheint, im Hintergrund dröhnt Musik vom Festivalgelände bei Rock am Ring in der Eifel auf den Zeltplatz. Die Stimmung auf dem Campingplatz könnte nicht besser sein.
Rundgang über Rock am Ring 2023
Rund 70.000 Fans besuchen das größte Rockfestival Deutschland, das am Freitag musikalisch eröffnet wurde und mit den Foo Fighters und Apache 207 gleich zwei absolute Highlights am ersten Tag bot. Zwar zelten nicht alle 70.000 Ticketbesitzer auch am Ring, ein Großteil aber spart sich die tägliche Heimreise oder die Übernachtung im Hotel und schläft im Zelt oder im Wohnmobil.
Das war der Festival-Samstag
Katharina und Chris stammen aus Warstein, sind mit einer großen Truppe unterwegs und teilweise schon seit Mittwoch vor Ort. Sie feiern die Musik, das Leben und das Camping, haben einen kleinen aufblasbaren Swimmingpool mit an den Ring genommen. Glück für sie, dass der Tankwagen mit dem Frischwasser gleich nebenan parkt. Auch sonst sind sie glücklich – sie hätten sich lediglich im Vorfeld eine Information darüber gewünscht, dass Glasflaschen auf dem Zeltplatz verboten sind.
47 – das ist die Anzahl der Roten Karten, die Kevin aus Lebach (Saarland) an diesem Tag verteilt hat. Mit eine Schiedsrichterpfeife und den Karten verwarnt er die Besucher von Rock am Ring. „Wer beim Essen kleckert, bekommt eine Rote Karte“, erklärt er. Am Mittwoch hat er sein Zelt am Ring aufgeschlagen. Worauf er sich freut? „Ich habe die Foo Fighters gesehen – mehr brauche ich nicht.“
Die Camper von Rock am Ring 2023
Plötzlich schallt Trompetenmusik über den Zeltplatz. Lukas, 20, aus Koblenz hat die Trompete in der Hand, spielt nach Gehör, was gar nicht so schlecht klingt. Die Trompete hat er sich aber nur ausgeliehen. Philipp, seit drei Tagen 31 Jahre, hat sie mitgebracht: „Wir sehen zu, dass wir jede Stunde die Fanfare blasen“, sagt er. Nachts werde dieser Rhythmus ausgesetzt. Wer die Trompete hört, muss ein Bier trinken. Für seinen Dienst am Promillewert hat er als Lohn bereits Wodka, Bier und ein gekochtes Ei erhalten, berichtet er.
Robert, 25, aus dem Saarland hat sich aus einem Trichter, einem Schlauch und einem Ventil eine Vorrichtung gebaut, mit der er sehr schnell viel Bier in den Körper fließen lassen kann: „Wir trinken hier professionell“, sagt er.
150 Hektar umfasst laut Veranstalter die Camping- und Parkflächen bei Rock am Ring. Sie sind in unterschiedliche Kategorien eingeteilt, teilweise mit Stromanschluss am Zelt. Viele Ringrocker bauen ihre Unterkünfte erst am Montag ab, andere fahren bereits am Sonntagabend nach Hause. Am letzten Tag des Festivals treten einige Punkgrößen auf: NOFX, Sum 41 und die Toten Hosen.
