DDR-Moderator und Kammersänger Reiner Süß ist tot

Berlin/Leipzig · Der zu DDR-Zeiten populäre Opernsänger und beliebte Fernsehmoderator, Reiner Süß, ist tot. Kurz vor seinem 85. Geburtstag starb der Künstler am 29. Januar in einem Pflegeheim in Friedland (Mecklenburg-Vorpommern), wie sein Leipziger Verleger Mark Lehmstedt am Samstag bestätigte.

 Der Kammersänger Reiner Süß, aufgenommen am 10.03.2005 in Berlin nach einer Pressekonferenz.

Der Kammersänger Reiner Süß, aufgenommen am 10.03.2005 in Berlin nach einer Pressekonferenz.

Foto: dpa, soe_ae fpt

Der zu DDR-Zeiten populäre Opernsänger und beliebte Fernsehmoderator, Reiner Süß, ist tot. Kurz vor seinem 85.
Geburtstag starb der Künstler am 29. Januar in einem Pflegeheim in Friedland (Mecklenburg-Vorpommern), wie sein Leipziger Verleger Mark Lehmstedt am Samstag bestätigte.

Mit seiner DDR-Fernsehsendung "Da liegt Musike drin" erreichte der Kammersänger zwischen 1968 und 1985 ein Millionenpublikum. Als Moderator vereinte er Künstler der unterschiedlichsten Genres auf der Bühne. Klassik, Operette, Musicals, Volkslieder und Schlager hatten einen festen Platz in der Sendung des Bassbuffo.

Süß, geboren am 2. Februar 1930 in Chemnitz, wurde in Leipzig bei den Thomanern ausgebildet. Von 1959 bis 1995 war er Ensemble-Mitglied der Deutschen Staatsoper. Er sang dort alle Partien des komischen Bassfaches sowie moderne Charakterrollen. So war er im "Rosenkavalier" oder in den "Meistersingern von Nürnberg" zu hören. Kritiker bescheinigten ihm eine große schauspielerische Leistung und würdigten ihn als Bass mit 100 Nuancen.

Bei Gastspielen trat Süß quer in Europa auf. Auch nach seinem Abschied von der großen Bühne Mitte der Neunziger Jahre war er noch zu sehen, etwa als Frosch in der "Fledermaus". 1990 trat Süß in die SPD ein. Von 1991 bis 1995 saß er für die Sozialdemokraten im Berliner Abgeordnetenhaus.

2010 veröffentlichte er seine Memoiren - der Titel: "Da lag Musike drin".

(dpa)
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