Peter Gabriel Der Hellseher des Pop wird 70
Peter Gabriel machte mit Genesis Progressive Rock und brachte auch als Solokünstler die Musik voran. Am Donnerstag feiert er seinen 70. Geburtstag.
Man kann sich ja mal vorstellen, es gäbe Zeitmaschinen. Dann würde man gerne zurückreisen ins Jahr 1985, und zwar nach Ashcombe House, einem alten Landhaus in Sussex. Das hatte Peter Gabriel zu einem Hightech-Studio umgebaut, allerbestes Gerät, nur vom Feinsten. Und dort saß er also vor 35 Jahren und nahm das Album „So“ auf, das ihn zum millionenschweren Superstar machen sollte. Man wäre gern dabei gewesen, wie der Perfektionist haderte und mit der Plattenfirma verhandelte, weil nichts gut genug war: „Ich brauche nicht irgendeine Stimme im Background, ich möchte Jim Kerr, den Sänger der Simple Minds. Ich will auch nicht irgendeinen Percussionisten, Leute, sondern gefälligst Stewart Copeland, den Drummer von The Police. Und als Duettpartnerin habe ich übrigens Kate Bush gebucht.“ Sie alle kamen und steuerten teilweise nur für einen Song etwas bei, und manchmal nahm man ihren Beitrag später ehrlich gesagt gar nicht wahr. Die Produktionskosten beliefen sich denn auch auf rund eine Million Mark, wie man hört. Aber das war am Ende egal. „So“ gehört zu den größten Alben jenes Jahrzehnts. Es verkaufte sich mehr als sieben Millionen Mal.