60. Geburtstag der Punk-Legende Nina Hagen: Musik zwischen Genie und Wahnsinn

Düsseldorf · "Grande Dame des Punk", schrill, wahnsinnig: Nina Hagen hat man in ihrem Leben viele Etiketten verpasst. An ihrem 60. Geburtstag kann sie auf eine Karriere voller Erfolge und Skandale zurückblicken. Sie will sogar Außerirdischen begegnet sein.

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Foto: Richard Shotwell/Invision/AP/Richard Shotwell

Nina Hagen, die deutsche "Godmother of Punk", hat in ihrer langen Karriere standesgemäß für den ein oder anderen Skandal gesorgt. Zum ersten Mal sorgte die 1955 in Ost-Berlin geborene Sängerin Ende der 70er Jahre für öffentliches Entsetzen: Bei einem Auftritt in der österreichischen Talkshow "Club 2" gab die Sängerin damals eine "Masturbations-Performance" zum Besten. Obwohl Nina Hagen dabei ihre Kleidung anließ, musste Talkmaster Dieter Seefranz im Anschluss an die Sendung seinen Hut nehmen.

In den 80er Jahren machte die Rockdiva dann vor allem mit ihrem musikalischen Können von sich Reden. Zwischen 1982 und 1991 produzierte Hagen fünf Alben — allesamt Chart-Erfolge. Dann folgten Zusammenarbeiten mit Musikgrößen wie BAP, Wolfgang Niedecken und Thomas D.

Im Jahr 2005 engagierte sie sich politisch und trat als Wahlkampf-Helferin für die Grünen auf. Daraufhin wurde sie von Partei-Mitbegründerin Jutta Ditfurth als "esoterisch durchgeknallt" bezeichnet. Die Sängerin konterte: "Ich finde es furchtbar, was diese dicke Frau mit mir macht. Jutta Ditfurth ist eine blöde, blöde Kuh. Mit dir werde ich nie wieder reden in der Öffentlichkeit!"

Noch immer engagiert und politisch aktiv

Das schrille Leben der Nina Hagen
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Foto: DDP

Nina Hagen verstand es wie kaum eine andere, immer im Gespräch zu bleiben. Mit ihren Ufo-Theorien, ihrem großen Interesse an Spiritualität und ihrem Engagement für Tierschutzorganisationen sicherte sie sich regelmäßig Schlagzeilen und Fernsehauftritte. Wirklich skurril wurde es im Jahr 2007. In der Sendung "Menschen bei Maischberger" zum Thema "Ufos, Engel, Außerirdische — sind wir nicht allein?" sprach sie von Entführungen durch Außerirdische und dem "satanischen Einfluss" auf die Welt. Die Besucher der Show waren offensichtlich schockiert — den Wissenschaftsjournalisten Joachim Bublath vertrieb sie mit ihren Spekulationen sogar von der Bühne.

Auch mit mittlerweile 60 Jahren ist die Musikerin noch engagiert und politisch aktiv. In den vergangenen Jahren setzte sie sich unter anderem für die Freilassung und Rehabilitierung des Justizopfers Gustl Mollath ein. Ob sie Angst vorm Älterwerden hat? "Kann ich gar nicht haben, weil ich ja schon alt bin", sagte sie der Nachrichtenagentur dpa. "Alt ist auch schön. Weil man die Gewissheit haben kann, dass man auf dem Weg nach Hause ist — dorthin, wo schon einige von meinen Liebsten ins ewige Leben abgeschwirrt sind."

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