Konzert im Tempodrom New Order versetzen Fans zurück in die 80er

Berlin · Für einen Abend haben sie den Geist der 80er wieder aufleben lassen: Die britische Kultband New Order nahm am Donnerstagabend das Publikum im Berliner Tempodrom mit auf eine Zeitreise durch die eigene Bandgeschichte - und dürfte damit so manchen Fan für rund anderthalb Stunden in gute alte Tage zurückversetzt haben.

 Bernard Sumner, Frontmann von New Order, entführt seine Fans in die 80iger Jahre.

Bernard Sumner, Frontmann von New Order, entführt seine Fans in die 80iger Jahre.

Foto: dpa, Kay Nietfeld

Zu Strobo-Licht und Lasershow lieferten die New-Wave-Legenden nach fast fünf Jahren Pause nicht nur ein Best-Of-Set ab. Mit Leidenschaft spielten sie auch noch einige Stücke ihrer Vorgängerband Joy Division - und das in fast kompletter Originalbesetzung.

Altvertraute Synthie-Songs wie "True Faith", "The Perfect Kiss" oder "Blue Monday" wechselten sich ab mit frühen Postpunk-Underground-Klassikern wie "Transmission" oder "Love Will Tear Us Apart". Überraschendes Highlight war "Thieves Like Us" - den Song performte New Order das letzte Mal in den 80ern live.

Nur Peter Hook fehlte

Bei dem einzigen Deutschlandkonzert ihrer Welttournee überzeugten die Briten auf der Bühne. Begleitet wurden Frontmann und Gitarrist Bernard Sumner, Schlagzeuger Stephen Morris und die Keyboarderin Gillian Gilbert von Phil Cunningham (Gitarre) sowie Tom Chapman am Bass. Lediglich Bassist und Gründungsmitglied Peter Hook fehlte, er verließ die Band 2007.

Bereits am Mittwoch hatte Frontmann Sumner eine Ausstellung im HBC eröffnet. Sie zeigt sämtliche Plattencover der Band, außerdem Fotografien des britischen Fotografen Kevin Cummins, der mit seinen Aufnahmen zum Erfolg von Joy Division und New Order beigetragen hatte.

New Order wurde 1980 in Manchester als Nachfolgeband von Joy Division gegründet und zählt zu den einflussreichsten Popgruppen der vergangenen Jahrzehnte. In den 90er Jahren trennte sich die Band und kam erst 2001 wieder zusammen. 2005 erschien dann mit "Waiting for the Sirens Call" das zweite Album.

Das Publikum in der rund 3500 Zuschauer fassenden Arena feierte bei dem Konzert eine ganz persönliche 80er-Jahre-Party. Angereist waren alteingesessene Fans nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus England und den Niederlanden. Am Ende des Abends einte sie eine zufriedenstellende Erkenntnis: New Order bringens noch, auch nach mehr als 30 Jahren.

(dpa)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort