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ARD gegen Dauerschelte von Grand-Prix-Kandidaten Neue Vorwürfe gegen Gracia-Manager

Berlin (rpo). Der Skandal um die Chartsplatzierungen get weiter: Nachdem der Manager von Gracia, David Brandes, wegen Manipulationen verdächtig worden ist, kommen jetzt weitere Details ans Licht. Brandes soll sich in der Vergangenheit durch dubiose Geschäftsgebaren bereits mehr Feinde gemacht haben als bisher bekannt war.

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Auch die Musiker Gunter Gabriel (62) und Claudia Roberts (37), die Frau von Schlagerstar Chris Roberts, erhoben jetzt schwere Vorwürfe. Sängerin Roberts ("Deutsche Männer") sagte, "ich habe für Brandes einige Titel aufgenommen, aber er hat mir dafür keinerlei Lizenzen aus den Verkaufserlösen gezahlt". Gabriel wetterte, "Brandes ist ein Ganove". Nach der Aufnahme von Songs mit dem Produzenten warte er bis heute auf eine Abrechnung. "Mir ist da aufgefallen, was Brandes für ein eiskalter Typ ist."

Brandes war für eine Stellungnahme zunächst nicht zu erreichen. Die Staatsanwaltschaft in Lörrach ermittelt gegen den 36-Jährigen bereits wegen Betruges und Untreue in zwei anderen Fällen.

Die ARD sieht Deutschlands Ansehen durch den Manipulations-Skandal um Sängerin Gracia nicht gefährdet. "Die Diskussion wird im Ausland gar nicht wahrgenommen", betonte NDR-Unterhaltungschef Jürgen Meier-Beer. Er fügte hinzu: "Was im Ausland dagegen auffällt ist, dass deutsche Kandidaten zu Hause nie die Unterstützung bekommen, die in anderen Ländern üblich ist."

Egal wer hierzulande den Vorentscheid gewinne, stets fänden sich gleich Stimmen dagegen, kritisierte Meier-Beer. Deutschland stehe hier auf einer unrühmlichen Stufe mit den noch jungen Eurovisions-Ländern Serbien und Litauen, wo Kandidaten aus ethnischen Gründen umstritten seien. Alle anderen präsentierten stolz ihre Musiker. Gracia war offenbar erst durch einen manipulierten Chartsplatz in den Wettbewerb gekommen.

Verdacht auf Manipulationen meist ohne Konsequenzen

Eine drastische Sanktion wie der Ausschluss von Gracias Single "Run & Hide" aus den Charts wird derweil auch weiterhin eine Ausnahme bleiben, räumte der Phonoverband ein. Erst die Kombination von verdächtigem Kaufverhalten und Belastungszeugen habe zu einem konkreten Verdacht geführt, sagte der Sprecher des Verbandes, Hartmut Spiesecke. "Allein über Datenunregelmäßigkeiten können wir niemandem etwas nachweisen."

Der Phonoverband räumte zugleich ein, erst Ende März - im Zuge der Recherchen der Sat.1-Sendung "Akte 05" - ermittelnd tätig geworden zu sein. Der Manipulationsversuch war Chartsersteller Media Control jedoch schon Anfang Februar aufgefallen, denn zwischen der Veröffentlichung der Gracia-Single am 31. Januar und dem Stichtag für die Qualifikation zum Grand-Prix-Vorentscheid (8. Februar) nahm das Bereinigungssystem ungewöhnlich große Tonträgermengen aus der Wertung. Wenn alle Verkäufe gewertet worden wären, hätte die Single laut Media Control in den Top 5 statt auf Platz 20 in den Charts gestanden.

Bei "Johannes B. Kerner" will Produzent Brandes am Dienstagabend (ZDF, 22.45 Uhr) an der Seite Gracias erstmals zu den Manipulationsvorwürfen Stellung nehmen.

(afp)
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