Musiktheater als Protestveranstaltung Mozart ist für alles gut

Flüchtlingsdrama und Plastikmüll: Peter Sellars inszeniert „Idomeneo“ bei den Salzburger Festspielen.

 Russel Thomas als Idomeneo

Russel Thomas als Idomeneo

Foto: dpa/Barbara Gindl

Früher war Peter Sellars das netteste, aber auch aufsässigste Kerlchen in der Regisseursfamilie. Mozarts drei da-Ponte-Opern beispielsweise verlegte er an skurrile und kriminelle Spielplätze, und als Wiens Opernpublikum damit konfrontiert wurde, hätten sie ihn am liebsten exorziert. Dann wurde er zum Kultregisseur von Gerard Mortier in Brüssel und später in Salzburg, dort waren es Werke des 20. Jahrhundert, die Sellars ästhetisieren und intellektualisieren durfte. Immer stand einer mit Kamera auf der Bühne und machte Live-Bilder, die auf Bildschirme übertragen wurden. Damals fanden wir das toll.