Erste große Tournee in Deutschland Max Mutzke will's wissen

Frankfurt/Main (rpo). Max Mutzke, der mit "Can't Wait Until Tonight" die Herzen der Fans im Sturm eroberte, hat sich endgültig für eine Musiker-Karriere entschieden. "Wenn's geht, wenn ich meinen Lebensunterhalt damit bestreiten kann, würde ich mich gerne auf die Musik konzentrieren." Bei einer großen Tournee will der 23-Jährige sein Können unter Beweis stellen.

 Max Mutzke will sich nun ganz der Musik widmen.

Max Mutzke will sich nun ganz der Musik widmen.

Foto: AP, AP

Erfolg hatte Mutzke bereits in den deutschen Single Charts und dem Eurovision Song Contest 2004. Und Platin veredelte das Debütalbum. Max scheint dennoch klar zu sein, dass es keine Garantie für eine solche Karriere gibt: "Aber das ist natürlich sehr gewagt, und man weiß auch nicht vorher, ob das funktioniert. Das muss man eben herausfinden."

Als Lackmustest für seine Musikkarriere betrachtet Mutzke die Tournee, die ihn ab Mai durch Clubs in Deutschland und der Schweiz führen wird. Der "Riesenhype" um seinen Sieg bei Stefan Raabs Casting Show SSDSGPS und dem achten Platz beim Song Contest im vergangenen Jahr betrachtet er als eine Art Vorschuss, das Fundament seiner Musikkarriere möchte er aber "live" legen.

"Das ist wirklich eine komplett andere Welt als Fernsehshows und Radiosachen. Das ist dann wirklich live, man kriegt direkt die Resonanz vom Publikum", erklärt er. "Man kann mit dem Publikum zusammen singen, arbeiten. Man hat auch das Gefühl, man ist in einer ehrlicheren Welt drin, weil eben die Resonanz sofort da ist. Weil man sofort spürt, ob man das nun richtig macht oder nicht. Was man ja in Fernsehshows oder auf einem Album überhaupt erst nach Wochen sieht, ob es das Richtige war, was man gemacht hat." Kurz: "Wenn man so richtig drin lebt, dann ist live das Größte, was man machen kann."

Seit sieben Wochen hält sich sein Debütalbum in den Album-Charts: "Von 0 auf 1 sind wir gegangen! Da hatten wir wahnsinnig viel Glück gehabt." Mit dem "wir" schließt er seinen Entdecker, Förderer und Mentor Raab wie selbstverständlich ein. Ohne Raabs Hilfe hätte er wohl kein Soloalbum gemacht: "Wenn ich nicht mit Stefan hätte zusammen arbeiten können, dann wäre sicher entweder gar nichts heraus gekommen oder nur irgendwas, wo man nicht hinter stehen kann." Mutzke vergleicht die Arbeit mit dem gewieften Produzenten, Pop-Eklektiker und -Schabloneur mit den eigenen Gehversuchen seiner Band Project 5, mit der er durch den heimischen Schwarzwald tingelte. Mit der hatte er auch ein Album aufgenommen: "Wir haben es nur auf den Konzerten verkauft, und dann auch nur im Landkreis." Ein bundesweit in den CD-Regalen erhältliches Soloalbum sei jenseits seiner Vorstellungswelt gewesen.

Mit Raab auf einer Wellenlänge

Bei der Zusammenarbeit mit Produzent, Manager und Band legt Mutzke auf Harmonie, auf eine gemeinsame Wellenlänge wert. Und das sei mit Raab gegeben. "Wir haben relativ schnell verstanden, was wir beide auf dem Album haben wollten. Also die Arbeit mit Stefan funktioniert schon sehr, sehr gut, es könnte echt nicht besser laufen."

Raab habe ihn nie auf eine bestimmte Musikrichtung festlegen wollen oder können. Soul und Funk zwischen Michael Bolton und Tower of Power sei "schon immer absolut meine Musikrichtung gewesen." Er sei ohne Viva und MTV aufgewachsen, weil es Zuhause weder Kabelanschluss noch Satellitenschüssel gehabt habe. Und Hitradio habe man auch nicht gehört. "Ich war früher mit meinem Vater auf Konzerten von Maceo Parker, Incognito und Tower of Power, solche Sachen. Danach haben wir uns immer die Platten geholt, ich bin wirklich mit der Musik aufgewachsen. Es gab gar keine andere Richtung, die ich hätte wählen können oder sollen."

Schlagzeugunterricht habe er gehabt, seine Gesangsstimme habe sich ausschließlich durch Nachsingen entwickelt. Dass er heute so klinge, sei einfach passiert. "Ich habe das nicht absichtlich gemacht." Eine bewusste Entscheidung sei dagegen gewesen, auf dem Debütalbum und im Konzertprogramm auf ein Nebeneinander von deutschen und englischen Titeln zu setzen. Bei deutschen Titeln könne der Text in den Mittelpunkt rücken, weil man sich da ja auch sehr differenziert und doch allgemein verständlich ausdrücken könne. Bei englischen Titeln seien er und auch das Publikum viel lockerer. "Das hat schon beides seine Vorteile."

Mutzke kann mit seiner Tournee als Musiker wachsen - nicht zuletzt weil sie ihm die Chance bietet, aus dem Schatten Raabs zu treten. Ohne Musik hätte er nach dem Abitur erst einmal "ein halbes Jahr ein bisschen gefaulenzt" und dann wahrscheinlich Sozialpädagogik studiert, sagt er.

Tourdaten:
14.05. Rottweil (Jazzfest, Alte Stallhalle)
15.05. Waldshut-Tiengen (Stadthalle)
19.05. Flensburg (Max)
20.05. Aurich (Open-Air)
22.05. Bremen (Modernes)
23.05. Offenbach (Capitol)
24.05. Mannheim (Capitol)
25.05. Stuttgart (LKA)
27.05. München (Muffathalle)
28.05. CH-Zürich (Kaufleuten)
30.05. Freiburg (Bürgerhaus)
31.05. Mosbach (Alte Mälzerei)
02.06. Kassel (Musiktheater)
04.06. Bielefeld (Ringlokschuppen)
05.06. Braunschweig (Jolly Joker)
06.06. Köln (E-Werk)
08.06. Leipzig (Werk 2)
09.06. Dresden (Alter Schlachthof)
10.06. Berlin (Columbia Club)
11.06. Stralsund (Brauereihoffest/Freigelände)
13.06. Wilhelmshaven (Pumpwerk)
14.06. Hamburg (Docks).

(ap)
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