Gerüchte um Auflösung von AC/DC Die Musikwelt würde eine ihrer wichtigsten Gruppen verlieren

Düsseldorf · Die Gerüchte verdichten sich: Offenbar wird die australische Band AC/DC in Kürze ihre Auflösung bekanntgeben. Der Grund ist eine schwere Erkrankung des Gitarristen Malcolm Young, wie das Fachmagazin "Metal Hammer" meldet.

Die Gerüchte verdichten sich: Offenbar wird die australische Band AC/DC in Kürze ihre Auflösung bekanntgeben. Der Grund ist eine schwere Erkrankung des Gitarristen Malcolm Young, wie das Fachmagazin "Metal Hammer" meldet.

Malcolm Young gehört mit seinem Bruder Angus zur Gründungsformation der Gruppe, die 1973 zusammenfand. Malcolm Young leidet dem Vernehmen nach an den Folgen eines Schlaganfalls. Die Musiker hatten sich zu Vorgesprächen für einen geplanten Studioaufenthalt in Vancouver getroffen. Malcolm Young konnte sich dort nicht mehr daran erinnern, wie man Gitarre spielt. Mark Evans, Sohn des früheren AC/DC-Sängers Dave Evans, schrieb bei Twitter, es werde keine neue Musik mehr von der Band geben.

Bon Scott starb 33-jährig

Über das Ende von AC/DC war erstmals im Februar gemutmaßt worden. Sänger Brian Johnson hatte in einem Interview gesagt, einer seiner Kollegen sei schwer erkrankt, er nannte indes keinen Namen. Johnson singt seit 1980 bei AC/DC. Er ersetzte Bon Scott, der Im Februar desselben Jahres 33-jährig gestorben war. Scott hatte die Frühphase von AC/DC mit seinem bluesigen Gesang geprägt, er war die Stimme von "TNT" und "Highway To Hell".

Scott starb nach einer durchzechten Nacht, er trank Cocktails aus Bourbon, Scotch und Gin, die er "Rusty" nannte. Ein Freund ließ den volltrunkenen Sänger im Auto liegen, damit er seinen Rausch ausschlafen könne. Am nächsten Morgen fand er Scott tot — erstickt am eigenen Erbrochenen. Damals schworen die Kollegen, keinen weiteren Musiker mehr zu ersetzen. Das Karriere-Ende eines AC/DC-Mitglieds würde das Ende der Gruppe bedeuten.

Buchstäblich von Starkstrom elektrifizierte Gitarren

Die Musikwelt würde mit AC/DC eine ihrer wichtigsten und erfolgreichsten Gruppen verlieren. Die Band definierte das Genre Hardrock. Nach drei blueslastigen Platten veröffentlichte sie 1978 "Powerage", das als Album gilt, auf dem AC/DC den für sie typischen Sound gefunden haben: buchstäblich von Starkstrom elektrifizierte Gitarren, ein dumpfes Schlagzeug, die aufsässige Stimme. Ebenso wichtig wie ihr Klang war das Auftreten der Band. Angus Young rannte im Scherenschritt über die Bühne. Er trug Schuluniform mit kurzer Hose, auf seiner Kappe klebten zwei Teufelshörner. AC/DC inszenierte das Böse mit Augenzwinkern, gab ihm das Aussehen halbstarken Mackertums.

Im Grunde haben AC/DC nur einen Song komponiert, aber der ist so gut, dass man ihn sich über 40 Jahre in rund 200 stets nur leicht variierten Fassungen gern anhören möchte. Die beste Platte der Band ist dabei sicher "Back In Black" aus dem Jahr 1980, die erste mit dem Briten Brian Johnson am Mikrofon. Bis heute ist sie die zweitmeistverkaufte Platte der Geschichte; 49 Millionen Menschen besitzen sie, nur "Thriller" von Michael Jackson ist weiter verbreitet. Die Songs sind simpel, rüde und effektiv, Qualitätslärm und das Vorbild für nachfolgende Gruppen im extrem konservativen Genre Hardrock.

(RP)
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