Comeback mit Kritik Maffay lästert über deutsche Chefs

Essen (rpo). Deutsch-Rocker Peter Maffay ist auf deutsche Fernsehchefs und Wirtschaftsführer schlecht zu sprechen. "Eigentlich müssen sich die Macher nicht wundern, wenn ihnen mal jemand aufs Maul haut. Ganz ehrlich hatte ich hin und wieder auch schon Lust dazu", sagte er nach Angaben der Musikzeitschrift "WOM-Magazin" in einem Interview. Der Musiker kehrt nach vier Jahren kreativer Pause zurück zum Rock'n'Roll.

 Nicht nur den kleinen grünen Drachen hat Maffay im Programm, wenn er 2005 wieder deutsche Bühnen erobert.

Nicht nur den kleinen grünen Drachen hat Maffay im Programm, wenn er 2005 wieder deutsche Bühnen erobert.

Foto: AP, AP

Klarer Sprache bediene sich Maffay auch, wenn es um bestimmte Programme im deutschen Fernsehen gehe, hieß es im "WOM-Magazin". Er gehe nicht mehr in gewisse Sendungen, "weil die Haltung, die dort anzutreffen ist, zu respektlos und zu menschenverachtend ist".

Dabei empfinde der mehrfache Platin-Gewinner die Showbranche als "manchmal fast noch harmlos", verglichen mit anderen Bereichen der Wirtschaft: "In unserer fremdbestimmten Gesellschaft bedienen sich Leute in den obersten Rängen ohne Skrupel. Die schicken mit einem Wimpernschlag 20.000 Leute auf die Straße, zerstören deren Existenzen und lassen sich dafür auch noch belohnen", zitierte das Magazin den Musiker.

Maffay wisse, dass er nicht nur mit diesen Aussagen polarisiere und ihm nach diversen Fernseh-Auftritten ein Image der Humorlosigkeit anhänge, erklärte das "WOM-Magazin". Dabei, sagte der gebürtige Rumäne, schlössen sich Ernsthaftigkeit und Humor keineswegs aus. "Aber ich bin halt nicht der Typ, der sich auf ein Sofa fläzt, schnell parliert und die Zähne bleckend den Entertainer mimt", sagte Maffay. Dass er auch anders sei, könne sein Umfeld bestätigen: "Meine Leute kennen mich auch am Boden liegend und Scheiße schreiend."

Nach vierjähriger Schaffenspause hat der Sänger wieder Lust auf Rock: "Tabaluga hat jetzt Urlaub, es geht zurück zum Rock 'n' Roll", sagte der 54-Jährige am Mittwoch in München. Auf seinem neuen Album "Laut & Leise" habe er seine Wurzeln wieder entdeckt. Diesmal sei er vor seiner Clubtour besonders aufgeregt, gestand Maffay. Er wolle das neue Album mit rockigen und langsamen Titeln so schnell wie möglich auf der Bühne ausprobieren.

Trotz Arbeit und Neuorientierung will Maffay nach eigenen Worten sein Engagement für Kinder nicht zu kurz kommen lassen. Er überlege derzeit, ob Kinder, die durch die Flutkatastrophe in Südasien stark traumatisiert seien, im Haus der Peter-Maffay-Stiftung auf Mallorca therapiert werden könnten, oder ob dies besser vor Ort geschehen solle. Außerdem plant der Rockmusiker eine Koproduktion mit internationalen Künstlern.

(ap)
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