Globaler Konzertmarathon Live 8 von Tokio über Berlin bis Toronto

London/Tokio (rpo). 150.000 Menschen haben frenetisch gejubelt, als Paul McCartney und Bono das Londoner Live-8-Konzert eröffnet haben. Sie spielten gemeinsam "Sgt. Pepper's Lonely Hearts Club Band", das mit der Zeile "It was 20 years ago today..." beginnt - eine Anspielung auf die ersten Live-Aid-Konzerte vor 20 Jahren.

 Etwa 100.000 Menschen haben sich zum Live 8-Konzert auf der Straße des 17. Juni in Berlin versammelt.

Etwa 100.000 Menschen haben sich zum Live 8-Konzert auf der Straße des 17. Juni in Berlin versammelt.

Foto: AP, AP

Mit dem Konzertmarathon von Tokio bis Toronto will Organisator Bob Geldof auf die Armut in Afrika hinweisen. "Wir wollen kein Mitleid, wir wollen Gerechtigkeit", sagte Bono den im Hyde Park versammelten Zuschauern. "Wir können nicht alle Probleme lösen, aber wenn wir sie lösen können, müssen wir das tun." U2 spielte die Songs "Beautiful Day" und "One". Coldplay folgten mit ihrem Auftritt.

 Sie waren die ersten: Etwa 10.000 Zuschauer beim Live 8 in Tokio, dem ersten Konzert der Reihe.

Sie waren die ersten: Etwa 10.000 Zuschauer beim Live 8 in Tokio, dem ersten Konzert der Reihe.

Foto: AP, AP

Das erste Live-8-Konzert begann am Mittag (Ortszeit) in einem Stadion am Rand von Tokio. Etwa 10.000 Menschen jubelten der isländischen Sängerin Björk und weiteren Bands zu. Allerdings traf das Konzert in Japan nur auf geringeres Interesse. Die Halle war mit 10.000 Menschen nur etwas zur Hälfte gefüllt. Die Organisatoren zeigten sich trotzdem zufrieden. Es sei wichtig, dass das Land teilnehme, da es zu den acht führenden Industriestaaten (G-8) gehöre.

In Johannesburg bildete der sambische Sänger Lindiwe den Auftakt des Konzerts. Etwa 5.000 Menschen jubelten den Künstlern zu und forderten auf Plakaten Gerechtigkeit für Afrika. Das Konzert in Johannesburg wurde geplant, nachdem Kritiker erklärt hatten, es seien nicht genug afrikanische Künstler an Live 8 beteiligt.

Die Punkband die Toten Hosen eröffnete mit einem furiosen Auftritt den Berliner Teil der Live-8-Konzerte. Über 150.000 Besucher feierten auf der Straße des 17. Juni, wie die Veranstalter erklärten. "Es ist kein Rockkonzert. Es ist eine Demonstration", sagte der Sänger der Gruppe, Campino, unter dem Jubel der Zuschauer. Er bezog sich damit auf den Beginn des G-8-Gipfels am Mittwoch in Schottland.

In einem offenen Brief forderte Geldof die Teilnehmer des Gipfels auf, die Welt nicht zu enttäuschen. Der irische Rockmusiker forderte eine Zusage über 25 Milliarden Dollar Hilfe für Afrika. Für halbherzige Maßnahmen werde es keinen Applaus geben, schrieb Geldof in dem Brief, der am Samstag in britischen Zeitungen erschien. Er hatte "das größte Konzert aller Zeiten" versprochen.

In Rom spielten die Stars der italienischen Musikszene auf, unter ihnen Jovanotti, Pino Daniele und Elisa. Das Konzert im Circus Maximus wurde unter der brennenden Nachmittagssonne eröffnet von Francesco De Gregori. Ihm sollten Duran Duran und Zucchero folgen. Duran Duran war eine von sieben Bands, die bereits vor 20 Jahren dabei waren. Der römische Bürgermeister Walter Veltroni sprach vom größten Konzert in der Geschichte der italienischen Musik.

"Africa Calling" in St. Austell

In St. Austell im Südwesten Englands traten afrikanische Sänger und Gruppen aus 14 Ländern auf, unter ihnen der senegalesische Star Youssou N'Dour. Moderator Peter Gabriel sagte, das Konzert unter dem Motto "Africa Calling" versammele wahrscheinlich die besten afrikanischen Künstler.

Zu den insgesamt zehn kostenlosen Konzerten wurden mehr als eine Million Besucher erwartet. Die Auftritte wurden außerdem über Fernsehen, Radio und Internet übertragen.

(ap)
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