Stoff für Autofahrt oder Party Limp Bizkit in Düsseldorf vor entfesseltem Publikum

Düsseldorf (rpo). "German girls, get up on the shoulders", hustet Fred Durst in die Philipshalle. Die Fans strecken ihrem Idol und Limp-Bizkit-Sänger mit ohrenbetäubendem Gebrüll ihre Fäuste entgegen. Natürlich klettern sofort hunderte Frauen auf die Schultern ihrer Begleiter und in der ausverkauften Philipshalle wird sodann munter zu "Behind Blue Eyes" geschunkelt und gesunken.

<P>Düsseldorf (rpo). "German girls, get up on the shoulders", hustet Fred Durst in die Philipshalle. Die Fans strecken ihrem Idol und Limp-Bizkit-Sänger mit ohrenbetäubendem Gebrüll ihre Fäuste entgegen. Natürlich klettern sofort hunderte Frauen auf die Schultern ihrer Begleiter und in der ausverkauften Philipshalle wird sodann munter zu "Behind Blue Eyes" geschunkelt und gesunken.

Mit dem Radio-Hit hat es die Nu-Metal-Kombo aus Florida in vielen Ländern auf Platz eins der Charts geschafft. Dass der Song aus der Feder von The Who kommt, haben die Anhänger verschmerzt. Und offensichtlich auch, dass ihre Idole den Song sogar im "Wetten-dass...-"-Spießer-Program vorgetragen haben. Jedenfalls rockt Limp Bizkit und die sehr jungen Zuhörer genießen es, eineinhalb Stunden enthemmt toben zu können und in der Masse zu hüpfen. Die Show ist jedoch seltsam kurios: Das pubertäre Macho-Gehabe jedenfalls ist allzu perfekt eingesetzt, als dass es zwischen all dem professionellen Timing echt wirkt. Es wirkt sehr strategisch.

Bässe durch Mark und Bein

Filigran war die Musik natürlich nicht. Darauf kam es nicht an. Die "Weichen Kekse" (Sam Rivers am E-Baß, John Otto am Schlagzeug, DJ Lethal als HipHopper und der neue Gitarrist Mike Smith) prügelten stumpf ihre wenig einprägsamen Titel in die Halle, da bebte in Oberbilk die Erde, die Bässe gingen durch Mark und Bein. Die Techniker aber machten die musikalische Reduktion durch eine tolle Akustik und beeindruckende Lichtshow wett. Und auch die Ansagen von Cheftätowierer Fred Durst retteten die Show, zeichneten ihn als echten Entertainer aus: Auch wenn die riesige Schwarz-Weiß-Fratze über der Bühne mit ihrem schmerzverzerrten Schrei erschrecken sollte - Durst und seine Mitstreiter geben sich "in echt" sehr brav.

Stärken haben Limp Bizkit, wenn sie die Lieder mit ihren genialen Sing-alongs vortragen, wie "My Way" und " Mission". Da springen sogar die Fans auf den obersten Rängen der Tribüne. Zu Beginn gibt es "My Generation", später kommen George Michaels "Faith" und der Über-Hit "Nookie". Toll gelingt ihnen auch "Mission Impossible" und während der Zugaben "Rollin". Ganz zuletzt kommt Durst sogar noch einmal allein auf die Bühne, die E-Gitarre umgehangen. Da werden bleiche Teens aus der ersten Reihe gezogen.

Durst holt sich während dessen Fans auf die Bühne und tanzt mit ihnen wild brüllend Pogo. Und dann ist er plötzlich sogar fast ganz nackt: Denn neben dem Hemd zieht er im gleißenden Licht sogar seine Baseball-Kappe aus.

Von Falk Janning

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