Diskussion über Krautrock im Zakk Deutschlands Beitrag zum internationalen Pop

Düsseldorf. · Kraftwerk, Can und Neu!: Im Zakk stellte Christoph Dallach seine Krautrock-Geschichte „Future Sounds“ vor. An der anschließenden Diskussion beteiligten sich Helden des Genres wie Harald Großkopf.

 Die Kölner Band Can in den 1970er Jahren.

Die Kölner Band Can in den 1970er Jahren.

Foto: spoon records

Miguel Passarge nannte es den „Sprechabend“ seines Musik-Festivals. Eine Woche lang kann man derzeit im Zakk live aufgeführte „Lieblingsplatten“ erleben. Das Buch „Future Sounds“ (Suhrkamp) von Christoph Dallach beleuchtet den Hintergrund einiger davon: Es geht um Krautrock, jenes Genre also, unter dem die Musik der frühen Kraftwerk, von Can oder Faust oder zusammengefasst wird. Im Zakk las Dallach daraus gemeinsam mit Andreas Dorau. Im Anschluss gab es eine von RP-Redakteur Philipp Holstein moderierte Podiumsdiskussion, zu der auch Passarge, Harald Großkopf („Synthesist“) und Felix Wursthorn (Love Machine) stießen. Ralf Dörper (Propaganda, Die Krupps) ergänzte aus dem Publikum Wissenswertes.

Es begann mit der Musikwelt in der alten Bundesrepublik der endsechziger Jahre. Die junge Generation demonstrierte oder machte Musik. Es gab Konzerte von neuen Bands wie Amon Düül oder Popol Vuh. Im angloamerikanischen Pophimmel horchte man auf. Als die Band Kraftwerk international Erfolge feierte, erschien in der englischen Presse hierzu ein großer Artikel. Der Titel war in Runenschrift geschrieben: „Muzak from Germany“.

Womit man bei dem Begriff „Krautrock“ wäre. Wie und wann er entstanden ist, lässt sich nicht mehr genau klären. Wohl aber der Bezug zu einem englischen Schimpfwort für deutsche Soldaten aus den Weltkriegen. Christoph Dallach und Andreas Dorau spielten eine Videoszene ein. Bei „Wetten dass“ schwärmte David Bowie als Gast von Thomas Gottschalks „Wetten, dass?“ von den Düsseldorfer Gruppen Kraftwerk und Neu!.

In den 1970er-Jahren wurde die Single von der LP abgelöst wurde, auch aus Preisgründen. So wie der Besuch von Konzerten deutscher Bands weit billiger war als die Auftritte der Global Player. Für die Krautrocker selbst war es genau umgekehrt. Viele kehrten ihrer Heimat den Rücken, um im Ausland weit mehr Geld zu verdienen.

Eine dieser Formationen war Tangerine Dream. Im Zakk konnte der 1947 geborene Schlagzeuger und Synthesizer Harald Großkopf hierzu und im Rückblick auf viele weitere Bands manch Erhellendes beitragen. Und auch Anekdotisches: Als er nach einem Konzert in sein Hotelzimmer fahren wollte, wurde er im Aufzug angesprochen: „Did you know how much your music changed my life?“ Da wurde es ihm warm ums Herz

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