Mit 63 Jahren US-Rocksänger Jack Russell gestorben

Berlin · Seine Band feierte Erfolge in den 80ern, später blieb sie vor allem wegen eines schrecklichen Unglücks im Gedächtnis: Der Sänger der Band Great White, Jack Russell, ist gestorben.

Jack Russell spricht nach dem tödlichen Feuer im Jahr 2003 mit Reportern (Archivbild).

Foto: AP/Elise Amendola

Der US-amerikanische Sänger und Frontmann der Rockband Great White, Jack Russell, ist tot. Er sei friedlich im Beisein seiner Familie und zweier Freunde eingeschlafen, teilten die Angehörigen auf der offiziellen Facebook-Seite des Musikers mit.

Der Musiker starb infolge der sogenannten Lewy-Körper-Demenz und damit einhergehender Multisystematrophie, wie seine Biografin K. L. Doty der „New York Times“ und dem Magazin „Rolling Stone“ mitteilte. Russell, dessen 80er-Jahre-Band vor allem in Verbindung mit einem tragischen Feuer in einem Nachtclub in die Musikgeschichte einging, wurde 63 Jahre alt.

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Foto: dpa/Karlheinz Schindler

Der Sänger hatte die Band Great White nach Angaben von US-Medien gemeinsam mit dem Gitarristen Mark Kendall gegründet. Der größte Hit der Gruppe, „Once Bitten Twice Shy“, war eine Coverversion des gleichnamigen Titels von Sänger Ian Hunter und erreichte 1989 Platz fünf der US-Billboard-Charts. Mit dem Song wurde die Band für einen Grammy nominiert. 2001 löste sich die Gruppe offiziell auf, tourte als Jack Russell's Great White aber mit veränderter Besetzung weiter.

Brand und Massenpanik bei Konzert - 100 Tote

Den schrecklichen Tiefpunkt ihrer Karriere erlebten die Hardrocker im Jahr 2003, als bei ihrem Konzert im Club The Station in West Warwick (Rhode Island) 100 Menschen durch ein Feuer und eine anschließende Massenpanik starben. Pyrotechnik setzte die Decke des Clubs in Brand, unter den Toten war auch der Bandgitarrist Ty Longley. Später sammelte die Band mit ihren Konzerten auch Spenden für die Angehörigen der Opfer.

Im Juli hatte Russell seine Erkrankungen öffentlich gemacht und angekündigt, sich aus dem Musikgeschäft zurückzuziehen. „Ich bin nicht in der Lage, die Leistung zu erbringen, die ich mir wünsche und die ihr verdient“, schrieb er auf Instagram. „Worte können meine Dankbarkeit für die vielen Jahre der Erinnerungen, der Liebe und der Unterstützung nicht ausdrücken.“

Die Lewy-Körper-Demenz ähnelt der Alzheimer-Krankheit. Nach Angaben der Deutschen Alzheimer Gesellschaft zeigen Patienten neben einer fortschreitenden Gedächtnisstörung psychotische Symptome oder Bewegungsstörungen. Die Multisystematrophie ist eine seltene, Parkinson-ähnliche Erkrankung.

(esch/dpa)