Ranking Holsteins Top 100

Düsseldorf · Jede Biografie hat ihre Lieder, jeder Mensch seine Lieblingsstücke. Unser Musikredakteur hat die 100 besten Songs der Welt zusammengestellt. Radikal subjektiv, versteht sich – sonst macht es keinen Spaß.

Jede Biografie hat ihre Lieder, jeder Mensch seine Lieblingsstücke. Unser Musikredakteur hat die 100 besten Songs der Welt zusammengestellt. Radikal subjektiv, versteht sich — sonst macht es keinen Spaß.

Statt seine Autobiografie zu schreiben, könnte jeder Mensch auch die Liste seiner 100 liebsten Songs zusammenstellen — der Leser erführe ebenso viel über ihn wie aus einem Buch. Es gehört Mut dazu, eine Liste zu führen, weil man viel über sich verrät und man garantiert für Empörung sorgen wird. Warum von Bob Dylan ausgerechnet dieser Song? Warum nichts von Coldplay? Und muss The Clash nicht weiter vorne stehen?

Gerade das indes ist das Schöne an solchen Listen: Sie fordern Reaktionen heraus. Wer sie kritisiert oder der Auswahl zustimmt, macht sich automatisch Gedanken über seine eigenen Vorlieben. Über diese Listen kommt man miteinander ins Gespräch, und im Grunde sind nicht bloß Lieder das Thema der Diskussion, sondern auch die Zeit, in der die Songs gehört wurden und die Menschen, die sie gehört haben. Das Thema solcher Listen sind also im Grunde wir selbst.

Ich habe die 100 Songs aufgeschrieben, die ich für die besten halte. Die Liste ist subjektiv und anmaßend — hätte ich sie auf Ausgewogenheit und Gerechtigkeit hin angelegt, wäre sie langweilig und wertlos. Meine Kriterien waren: 1.) Meine persönliche Verbindung zum Song. 2.) Seine Bedeutung für die Musikgeschichte. 3.) Dass man ihn ewig hören könnte und er auch nach 400 Jahren noch nicht öde wäre. 4.) Jeder Künstler darf nur mit einem Song vertreten sein — das gilt sogar für die Beatles.

Ich wurde in den 80er Jahren sozialisiert, deshalb kommt das Jahrzehnt häufiger vor als andere. Aber es ist doch so, dass es ohnehin keine zwei Menschen gibt, die ein- und dieselbe Liste erstellen würden. Es gilt: Zeig mir Deine Liste, und ich sag Dir, wer Du bist.

Auf dieser Seite stehen die Plätze 11 bis 100. Zu den Plätzen 1 bis 10 gibt es ausführliche Artikel, die hier verlinkt werden, sobald sie erschienen sind. Ich würde mich freuen, wenn jeder die Liste so lesen würde, wie sie gemeint ist: als Einladung zum Gespräch.

Hier gibt es bereits die ersten Beiträge von Lesern bei Twitter:

(Wir haben die Songtitel mit einem Link zu Spotify versehen, wo Sie das Lied direkt hören können, wenn sie einen Spotify-Account haben. Dies funktioniert auch vom Tablet und Smartphone. Einfach auf den Songtitel klicken. Viel Vergnügen!)

  1. Auf dieser Seite stehen die Plätze 7 bis 100. In den nächsten Tagen werden die Plätze 7 bis 1 ausführlicher mit je einem eigenen Artikel gewürdigt.
  2. David Bowie: Ashes to Ashes (1980) - Begründung
  3. The Rolling Stones: Satisfaction (1965) - Begründung
  4. Kate Bush: Wuthering Heights (1978) - Begründung
  5. The Smiths: How soon is now (1985) - Begründung
  6. Madonna: Into the Groove (1985) - Begründung
  7. Mr. Fingers: Can You Feel It (1986) - Begründung
  8. Michael Jackson: Billie Jean (1983) - Begründung
  9. Pink Floyd: Wish you were here (1975) - "Wish You Were Here" steht in dieser Liste für Perfektion und reine Schönheit.
  10. The XX: Intro (2009) Eine ungewöhnliche Platzierung: Das Stück ist ja nur zwei Minuten lang und bloß das Intro zum ersten Album der britischen Band The XX. Aber es entspricht meinem Ideal des Songs, der in Endlosschleife laufen könnte. Bei Youtube findet man eine Dreistunden-Version. Sie ist viel zu kurz.
  11. Nirvana: Smells Like Teen Spirit (1991)
  12. Marvin Gaye: Inner City Blues (1971)
  13. Stevie Wonder: Superstition (1972)
  14. Beastie Boys: You Gotta Fight For Your Right (1986)
  15. Pet Shop Boys: Rent (1987)
  16. Depeche Mode: Blasphemous Rumours (1984)
  17. Elvis Presley: Return To Sender (1962)
  18. John Lennon: Imagine (1971) (leider nicht bei Spotify)
  19. Prince: Raspberry Beret (1985)
  20. Led Zeppelin: Kashmir (1975)
  21. Kanye West: I Am A God (2013)
  22. Eminem: Lose Yourself (2003)
  23. Guns n Roses: Paradise City (1987)
  24. U2: With Or Without You (1987)
  25. Sex Pistols: Anarchy In the UK (1977)
  26. Sly & The Family Stone: Family Affair (1971)
  27. Talking Heads: Psycho Killer (1977)
  28. Neu!: Hallogallo (1972)
  29. Bob Dylan: Highlands (1997) Die meisten hätten sicher "Like A Rolling Stone" gewählt. Wer aber wissen möchte, warum Dylan regelmäßig für den Literatur-Nobelpreis nominiert wird, höre diese 16-minütige Short Story mit Musikbegleitung.
  30. D'Angelo: Sugah Daddy (2014)
  31. Donna Summer:I Feel Love (1977)
  32. Air: All I Need (1998)
  33. Nena: Irgendwie Irgendwo Irgendwann (1984)
  34. Joy Division: Love Will Tear Us Apart (1980)
  35. Daft Punk: Around The World (1997)
  36. Eric B. & Rakim: Paid In Full (1987)
  37. Small Faces: Itchycoo Park (1968)
  38. Joni Mitchell: The River (1971)
  39. Blur: The Universal (1995)
  40. Radiohead: Karma Police (1997)
  41. Metallica: Seek & Destroy (1983)
  42. Chic: Le Freak (1978)
  43. Deep Purple: Speed King (1970)
  44. Oasis: Supersonic (1994)
  45. Roxy Music: More Than This (1982)
  46. Belle & Sebastian: Sleep The Clock Around (1998)
  47. Public Enemy: Don't Believe The Hype (1988)
  48. Human League: Being Boiled (1980)
  49. Beach Boys: God Only Knows (1966)
  50. Kinks: Waterloo Sunset (1967)
  51. Fleetwood Mac: Dreams (1977)
  52. Arthur Russell: That's Us / Wild Combination
  53. Heavenly: Our Love Is Heavenly (1992) Gitarrenpop mit zarter Frauenstimme. Ohne Wert für die Musikgeschichte. Ich weiß das. Aber: Heavenly, die aus der Band Talulah Gosh hervorgegangene Gruppe, ist meine Herzensband. Man kann solche Zuneigung kaum erklären. Aber sie hält ein Leben lang.
  54. Leonard Cohen: Hallelujah (1984)
  55. Prefab Sprout: The King Of Rock n Roll (1988)
  56. Black Sabbath: Paranoid (1970)
  57. Tocotronic: Drüben auf dem Hügel (1995)
  58. Bruce Springsteen: The River (1980)
  59. Theo Parrish: Summertime is Here (1999)
  60. Abba: Dancing Queen (1976)
  61. Cocteau Twins: Ice Blink Luck (1990)
  62. Field Mice: Missing The Moon (1991)
  63. Destiny's Child: Independent Women (1999)
  64. Grace Jones: Slave To the Rhythm (1985)
  65. Dire Straits: Tunnel Of Love (1980)
  66. James Blake: Limit To Your Love (2013) Das letzte Lied, bei dem ich dachte: Das ist wahrhaftig neue Musik! Man höre die Pause, diese Stille, bevor der mächtige Bass einsetzt. Gigantisch. Maschinenmusik mit menschlichem Antlitz.
  67. Aaliyah: More Than A Woman (2001)
  68. Elton John: Funeral For A Friend (1973)
  69. Aphex Twin: Windowlicker (2005)
  70. Bill Withers: Lovely Day (1977)
  71. The Knife: Silent Shout (2006)
  72. Falco: Rock Me Amadeus (1985)
  73. Sade: The Sweetest Taboo (1985)
  74. The Police: Walking On The Moon (1974)
  75. Jimi Hendrix: Star Spangled Banner (1969)
  76. Björk: All Is Full Of Love (1997)
  77. AC/DC: Hells Bells (1980)
  78. The Cure: A Forest (1980)
  79. EPMD: Strictly Business (1988)
  80. Little Richard: Tutti Frutti (1957)
  81. Plastikman: Plastique (1994)
  82. Neil Young: On The Beach (1974)
  83. Cream: Strange Brew (1976)
  84. Shuggie Otis: Inspiration Information (1974)
  85. My Bloody Valentine: Feed Me With Your Kiss (1988)
  86. Queen: Bohemian Rhapsody (1975)
  87. The Clash: London Calling (1979)
  88. Velvet Underground: I'm Waiting For My Man (1967)
  89. Can: Spoon (1972)
  90. Blumfeld: Draußen auf Kaution (1994)
  91. The Who: My Generation (1965)
  92. Burial: Archangel (2007)
  93. Ramones: Blitzkrieg Bop (1976)
  94. Die Toten Hosen: Opel-Gang (1983)
  95. The Ronettes: Be My Baby (1963)
  96. Scritti Politti: Absolute (1984)
  97. Four Seasons: Big Girls Don't Cry (1962)
  98. Ike & Tina Turner: Nutbush City Limits (1973)
  99. Throbbing Gristle: Hot On The Heels Of Love (1979)
(RP)
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