Wir haben jetzt einen Zwilling
Jetzt ist doch noch alles gut. Wir haben den Frosch.
Der Frosch heißt Niffi, und er ist das Lieblings-Schmusetier von David. Niffi ist dabei: im Bett, im Kinderwagen, beim Einschlafen, beim Aufwachen, im Auto, bei Oma&Opa, in der Krabbelgruppe, beim Babyschwimmen, beim Einkaufen, beim Wickeln, beim An- und Ausziehen. Wenn Niffi da ist, ist gut. Wenn nicht, ist Geschrei. Deshalb ist Niffi die vielleicht wichtigste Person in unserem Haushalt.
Das Problem war, dass Niffi durch die Beanspruchung in 6 Monaten arg gelitten hat. Er ist - buchstäblich - durchgelutscht. Ersatz musste her - falls wir ihn mal verlieren, falls er kündigt. Außerdem wollten wir ihn gern mal waschen. Schön bei 95 Grad. Niffi ist von Steiff. Einen Zwilling zu besorgen, ist also nicht schwer. Dachten wir.
Im Steiff-Laden im Sevens arbeitet eine sehr nette, wohl aus Russland stammende Dame. Sie sagte: Auslaufmodell, nix zu machen. Wir sagten: Wissen Sie, was das bedeutet? Sie sagte: Oh ja, ich kenne alle Geschichten. Hier spielen sich Tragödien ab. Sie sprach das Wort so aus: "Trrragehdiehn". Wir mochten uns. Sie riet uns, künftig von allen Kuscheltieren drei Exemplare zu kaufen. Wir nickten. Guter Rat, für Niffi nützte er nix.
Nichts in Dutzenden Spielwarenläden, nichts im Internet, bei Kaufhof und Co. Die Freundin, die Niffi zur Geburt geschenkt hatte, wurde in Berlin ins KaDeWe geschickt: nichts.
Dann, plötzlich: Niffi bei ebay. "Unbeschmust", stand da. Das ist wichtig. Wir boten, vier andere auch. Wir überboten, mit 25 Euro. Viel Geld, aber egal. Geht ja um Niffi. Betrag überwiesen. Aber Niffi kam nicht. 5 Tage. Nichts. 7 Tage. Nichts. 10 Tage. Nichts. Dann war er da. In einem Briefumschlag, der aufgerissen war. Aber er war da. Wir freuen uns.
Und David merkt hoffentlich nichts.