Holstein hört Twin Sister: "In Heaven"

Eine unscheinbare Platte, sie rauscht vorüber, verweht geradezu, aber irgendwas hat sie doch: Man legt sie wieder auf, fühlt sich angezogen von ihr, vielleicht liegt es an der Stimme von Andrea Estella.

Holstein hört: Twin Sister: "In Heaven"
Foto: Hersteller

Sie steht im Mittelpunkt der Musik des Quintetts Twin Sister aus Long Island. Die Band macht Indie-Pop, der sich manchmal anhört wie bei Stereolab ("Daniel"), der aber im Gegensatz zu den Briten in ihrer "Chemical Chords"-Phase nicht auf Überwältigung aus ist, sondern auf Verzauberung.

Twin Sister mischt auf "In Heaven", dem Debütalbum, Maschinenbeats und Keyboards mit zuckrigen Melodien. Es gibt Spuren des Krautrock von Harmonia, mitunter wird es unheimlich wie in einem Film von David Lynch ("Kimmi In A Rice Field"). Mein Lieblingslied auf der Platte ist "Stop", da ist viel Saint Etienne drin, mit Folk-Einschlag indes.

Die Produktion klingt leicht verwaschen, das ist ja gerade sehr beliebt, auf den Songs scheint eine feine Staubschicht zu liegen. Wer sie wegpustet, erkennt die 80er Jahre.

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