Holstein hört Talk Talk: "Laughing Stock"

Eine Platte, die man selten findet, über die aber viel gesprochen wird. Nun ist das letzte Album von Talk Talk wiederveröffentlicht worden: Und "Laughing Stock" von 1991 ist unglaublich.

Das ist eigentlich eine Jazzplatte, mit "Such A Shame" hat die Musik nichts mehr zu tun. Piano-Impressionen, sechs mit gewaltigem personellen Aufwand in sieben Monate währenden Sessions improvisierte Stücke, die ineinander laufen.

Talk Talk bestand damals nur mehr aus Mark Hollis. Sein Gesang schlüpft auf "Laughing Stock" zwischen den Saiten des gezupften Basses hervor, und eigentlich ist das mehr ein Atmen als Gesang. Es gibt wilde Geschichten über die Entstehung der Songs, von endlosen Aufnahmen ist die Rede, Kerzenlicht im Londoner Wessex-Studio und spiritistischen Exzessen. Man muss sie nicht kennen, einfach zuhören, entstanden ist makellose Musik.

Die Vorgänger-Platte war ähnlich angelegt, "Spirit Of Eden" von 1988, darauf findet sch kein Hit, und also ließ die EMI den Vertrag mit der Gruppe auslaufen. "Laughing Stock" erschien bei einem anderen Label, und was das "Mojo"-Magazin schrieb, trifft es: "So understated it almost vanished into thin air."

Beiden Platten sollte man wieder begegnen, sie sind magisch, sanfte Überwältigung. "Spirit Of Eden" fand ich vorvergangene Woche auf dem Flohmarkt als LP, und "Laughing Stock" wird vom US-Label Ba Da Bing als Vinyl neu herausgebracht, die steht nun in den Läden. Folgen soll das erste Soloalbum von Mark Hollis.

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