Keine Antwort ist die Antwort
1. Ich habe mir den Spaß erlaubt und ein Kraftwerk-Interview angefragt. Drei Tage nach meiner Bitte kam die Antwort per Mail. Sie bestand aus zwei klein geschriebenen Worten: "keine Antwort". Das ist vielleicht noch cooler/authentischer/konsequenter als ein Interview.
2. Das Allerschönste an Online-Bestellungen ist die elektronische Statusabfrage. Wenn das Versandhaus das Paket losgeschickt hat, wird es an jeder Station gescannt. Diesen Status kann man per Internet abfragen: Unterwegs, Ausgeliefert, Angenommen. UPS bietet eine sehr übersichtliche Sendungsverfolgung an. Ich kann dann sogar sehen, wer von meinen Nachbarn die Lieferung annimmt. Macht das Ordern doppelt spannend.
3. Wenn ich morgens beim David-Füttern aus unserem Küchenfenster sehe, brennt in der vierten Etage des Hauses gegenüber neuerdings Licht. Nur bei uns und bei denen ist es hell. Es ist das Fenster, in das eine schwangere Frau vor kurzem eine Laterne in Mondform gehängt hat. Nun sind sie wohl Eltern geworden. Heute morgen um kurz vor 6 sah ich den mutmaßlichen Vater mit dem Rücken zum Fenster stehen. Er massierte sich mit beiden Händen den Nacken.
4. Letzte Woche war ich bei "Parallel" in Köln. Ich kaufte im Schnellverfahren die neue Moodymann und die LP "Blase" von Archie Shepp. Der Plattenhändler juchzte, als ich meine Einkäufe auf den Tresen legte. Ich fragte nach. Er sagte: "Manchmal kommen Leute rein, die labern ewig rum und kaufen dann die neue Deichkind. Und manchmal kommen Leute, die kennst Du nicht, und die kaufen dann so tolle Scheiben, dass du denkst, die hätten gern länger bleiben dürfen." Das fand ich gut.
