Florence & The Machine Kunst-Pop in Feen-Kleidern

Düsseldorf · Etwas luftiger und nicht mehr so überladen: „High As Hopes“ von Florence & The Machine ist eine Reise in die Krisenregionen der Adoleszenz.

 Florence and The Machine

Florence and The Machine

Foto: dpa/-

Wer sie noch nie live gesehen hat, muss jetzt rasch mal bei Youtube nachschauen, denn das ist schon sehr toll: Sie rennt ja stets barfuß über die Bühne, sie bleibt niemals stehen, und sie trägt immer diese schönen Feen-Kleider der Firma Chloé; genau genommen kann man sie sich gar nicht anders vorstellen als in diesen Kleidern. Florence Welch ist eine der faszinierendsten Persönlichkeiten des Pop, und ihr Werk bleibt nicht auf die Musik beschränkt, sie entwirft einen Kosmos. Der wurde inspiriert vom mythischen England, von Albion, und von den Präraffeliten, jenen britischen Künstlern also, die in der Mitte des 19. Jahrhunderts aus dem Geist der Renaissance schöpften.

Die Platten von Florence & The Machine, wie die Band von Florence Welch heißt, hatten denn bisher auch einen Hang zu Opulenz, Bombast und ästhetischer Verschwenderitis. Auf dem neuen Album ist sie weniger überbordend. Sie ist ja gerade 31 geworden, und die Eins zieht sie nun so hoch wie einen Turm, von dem aus sie die zurückliegenden Jahre gut überblicken kann. Denn das ist „High As Hope“: eine Retrospektive, ein Reisebericht aus den Krisenregionen der Adoleszenz.

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