Erstes Buch des Popstars Das Familienalbum von Billie Eilish

Düsseldorf · Schlicht „Billie Eilish“ heißt das Buch, in dem der Popstar Hunderte Fotos aus 19 Jahren versammelt. Es ist gestaltet wie ein Familien-Fotoalbum. Text findet sich in der Veröffentlichung nur sehr wenig.

Das sind die Familienfotos von Billie Eilish
15 Bilder

Das sind die Familienfotos von Billie Eilish

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Foto: The Billie Eilish Family

Nun ist das erste Buch des Popstars Billie Eilish erschienen, wobei Buch vielleicht etwas in die Irre führt, weil viele damit ja vor allem Text verbinden, und davon gibt es hier nur sehr wenig. „Billie Eilish“ versammelt in der Hauptsache Fotos in chronologischer Ordnung, vom pränatalen Schnappschuss bis zur Hochglanz-Aufnahme vom Pop-Olymp. 19 Jahre auf 340 Seiten: ein Superstar im Zeitraffer.

Schon in dem Dokumentarfilm „The World’s A Little Blurry“ lud Billie Eilish das Publikum ein, bei ihr zu Hause vorbeizuschauen. Sie bat es an den Küchentisch, um ihr Familienleben in Kalifornien mitzuerleben, und das Buch macht nun dasselbe Angebot, nur in einem anderen Medium. Es gibt eine kurze Begrüßung, in der Billie Eilish schreibt, dass sie früher Fotografin werden wollte, aber inzwischen ja nun mal fast ausschließlich vor der Kamera agiere. Sie sei „total gefühlsduselig“, verrät sie, und sie wolle alles immerzu dokumentiert wissen, „weil wir sonst vielleicht vergessen“. Ganz bewusst verzichte sie bei den allermeisten Bildern auf Kommentare und Erläuterungen: Es solle sich so anfühlen, als könne das Fotoalbum auch von uns kommen, also den Betrachtern.

Und so blättert man durch diese Aufnahmen und stellt sich unwillkürlich Fragen. Ab wann sieht sie nicht mehr aus wie irgendein Kind, sondern wie Billie Eilish? Antwort: Seite 26. Wann denkt sie das erste Mal, dass das Popstar-Ding jetzt doch größer wird als erträumt? Antwort: Seite 119. Und was denkt sie überhaupt über das alles? Antwort unklar.

Man sieht sie bei der Aufnahme ihres ersten Erfolgssongs „Ocean Eyes“. Bei der ersten Reise nach Europa. Mit Bruder Finneas bei den Grammys und den Oscars. Und immer wieder mit ihrer „Familyyyy“. Mit dem Buch ist es wie mit dem Dokumentarfilm: Man nimmt teil an ihrem Leben, aber man kommt ihr doch nicht näher. Es nimmt ihr nicht das Geheimnis.

„Billie Eilish“ mutet an wie ein komprimierter Instagram-Feed. Kuratiert, um die Distanz, die Fan und Popstar einst trennte, zu überbrücken. Eigentlich sind wir alle gleich, scheint diese Bildergalerie zu sagen. Und tatsächlich schreibt Billie Eilish: „Irgendwie sind wir alle noch unser dreijähriges Ich.“

Am Ende könnte es denn auch sein, dass diese Bilderschau ein bisschen melancholisch macht. Auch das sagt dieses Buch nämlich: Es führt kein Weg zurück.

Info Billie Eilish: „Billie Eilish“, Piper Verlag, 336 Seiten, 20 Euro.

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