Vorentscheidung für Eurovision Song Contest am Freitag in Berlin Grand Prix: Entstaubt und ohne Ralph Siegel

Berlin (rpo). Nachdem aus dem Grand Prix Eurovision de la Chanson der Eurovission Song Contest geworden war, wurde auch die deutsche Vorentscheidung zu dem Musik-Wettbewerb verjüngt. Dauergast Ralph Siegel ist in diesem Jahr definitiv nicht dabei, stattdessen werden Bands wie Mia und Scooter und Stars wie Sabrina Setlur und Westbam antreten.

Proben für "Germany 12 Points"
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Foto: AP

Der "alte" Grand Prix war in die Jahre gekommen, das erkannten auch die Organisatoren vom NDR. Jetzt soll eine hochkarätige Liste deutscher Künstler den Musikgeschmack des jungen Publikums widerspiegeln. Antreten darf, wer vorher mit seinem Video beim Musiksender Viva zu sehen war. Daneben gibt es so genannte Wild Cards, die eine Teilnahme über Casting-Shows wie der von Stefan Raab möglich machen.

Und deshalb hat die Liste der Teilnehmer nicht nur an Attraktivität, sondern auch an Breite gewonnen. So treffen in der Arena in Berlin-Treptow alte Bekannte aufeinander wie der Soul-Pop-Sänger Laith Al-Deen, die Rapperin Sabrina Setlur und die Band Mia aus Berlin, die frischen Elektropunk darbietet. In der Techno-Szene ist Scooter längst kein Geheimtipp mehr. Mehr als zehn Millionen Tonträger verkaufte der Hamburger schon. DJ WestBam hat die Elektro-House-Musik hoffähig gemacht und wird ebenfalls beim diesjährigen Vorentscheid mit dem Projekt WestBam an Afrika Islam antreten. Bei Wonderwall kommen alle Songwriter-Fans à la Tori Amos auf ihre Kosten.

So richtig zur Sache geht es bei Sabrina Setlur. Gewohnt direkt will die Frankfurterin, dass ihre Musik "direkt in die Fresse geht". "Es gab so viele Gefühle in mir, die raus mussten", sagt sie zu ihrem neuen Song "Liebe" und der Contest-Teilnahme. Der gebürtige Schweizer Patrick Nuo kann sich mit Boy-Group-Charme und Schmuse-Pop seiner zahlreichen weiblichen Fans sicher sein. Insgesamt zehn Künstler und Bands wollen in Berlin antreten, um sich für den internationalen Entscheid am 15. Mai in Istanbul zu qualifizieren.

Sarah Kuttner und Jörg Pilawa moderieren Show

Vorbei sind die Zeiten, als 1998 Guildo Horn noch mit vollem Körpereinsatz dem Publikum zurief "Guildo hat Euch lieb" oder Stefan Raab mit "Wadde hadde dudde da" zwei Jahre später mit Comedy-Trash den Sieg holte. In diesem Jahr setzen die NDR-Organisatoren auf Qualität. Dafür soll eine vorherige Platzierung in den Charts stehen. Ob der Imagewandel hin zur modernen Televoting-Show beim Publikum ankommen wird, ist noch nicht klar. "Es ist ein Experiment", sind sich die Moderatoren Sarah Kuttner und Jörg Pilawa einig.

Doch trotz aller Neuerungen und Regeländerungen: Gleich geblieben ist die Abstimmung durch das Publikum. Per Telefon können die Fernsehzuschauer sowohl für den deutschen Vorentscheid als auch für das Finale in Istanbul ihr Votum abgeben. In der Endausscheidung darf allerdings nicht für das eigene Land gestimmt werden.

Ein wenig Trost sei noch allen Anhängern des herkömmlichen Grand Prix versprochen: Ralph Siegel bleibt dem Schlagerpublikum erhalten. Er komponierte ein Lied für den Vorentscheid von Malta. Allerdings konnte er das Ticket nach Istanbul damit nicht ergattern.

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