Bestes Pop-Duo Deutsche Kim Petras gewinnt mit Sam Smith Grammy für „Unholy“

Los Angeles · Jubel in Los Angeles: Die in Köln geborene Sängerin Kim Petras und der britische Sänger Sam Smith sind bei den diesjährigen Grammys für ihren Clubhit „Unholy“ ausgezeichnet worden. Aber auch die SWR Big Band und ein Dresdner DJ dürfen sich freuen.

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Foto: dpa/Chris Pizzello

Bei der Verleihung am Sonntagabend gewannen Kim Petras und der britische Sänger Sam Smith die Trophäe als bestes Pop-Duo. Damit ist die Deutsche der erste Transmensch in der Geschichte der Grammys, der in dieser Kategorie ausgezeichnet wurde. „Unholy“ schaffte es im Herbst 2022 auf Platz Eins in Großbritannien und den USA. Das Lied handelt von einem Familienvater, der sich in einem Stripclub vergnügt.

Weitere Deutsche durften sich freuen: Im Schatten der Superstars um US-Sängerin Beyoncé ist auch die SWR Big Band bei den Grammy-Awards ausgezeichnet worden. In der Kategorie „Bestes Arrangement (Instrumental oder A Cappella)“ gewannen die Musiker aus Baden-Württemberg den begehrten Titel in Los Angeles für einen Titel aus ihrem Album „Bird Lives“.

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Foto: dpa/Jordan Strauss

Das Album ist eine Gemeinschaftsproduktion der SWR Big Band mit Magnus Lindgren und John Beasley. Von ihm stammt das nun ausgezeichnete Arrangement im Titel „Scrapple from the Apple“. Das Original des US-Musikers Charlie Parker hatte Beasley neu arrangiert. Nominiert war die CD „Bird Lives“ in insgesamt drei Kategorien. Nach SWR-Angaben ist es die erste Grammy-Auszeichnung für die SWR Big Band nach vier Nominierungen.

„Wir können diesen Erfolg noch nicht wirklich erfassen, das Ganze kommt uns ein wenig surreal vor“, sagte Hans-Peter Zachary, der Manager der SWR Big Band, laut Sender. Die Preisverleihung habe er persönlich als Wechselbad der Gefühle zwischen Hoffen und Bangen erlebt. „Der Moment, als dann der Name der SWR Big Band fiel, war für mich wie ein Blitzeinschlag.“

Und auch Tino Piontek, bekannt als DJ Purple Disco Machine, hat bei den Grammy Awards abgeräumt. In der Nacht zu Montag nahm der Dresdner in Los Angeles eine der begehrten Trophäen in Empfang. Ausgezeichnet wurde Piontek in der Kategorie „Best Remix Recording“ für einen Remix des Titels „About Damn Time“ von der US-Sängerin Lizzo.

„Ich bin einfach überwältigt“, sagte der Mann mit dem Schnauzer in einem Interview, das die Grammy-Veranstalter auf Instagram veröffentlicht haben. Er habe den Erfolg nicht erwartet, weil die Kategorie „Best Remix Recording“ so stark besetzt gewesen sei. Auf die Frage, bis wann es wohl dauern werde, bis er den Sieg wirklich begriffen habe, sagte er: „Ich denke, in ein paar Tagen, wenn ich zuhause bin.“ Die Trophäe wolle er in sein Studio stellen.

Für ihren Song „About Damn Time“ sind Lizzo und ihr Produzententeam bei den Grammys mit dem Preis für die Aufnahme des Jahres ausgezeichnet worden. Sie setzten sich dabei unter anderem gegen „As It Was“ von Harry Styles, „Break my Soul“ von Beyoncé und „The Heart Part 5“ von Kendrick Lamar durch. „In einer Welt voller Dunkelheit und viel gruseligem Scheiß will ich daran glauben, dass Menschen von Natur aus gut sind“, sagte Lizzo in ihrer Dankesrede. Die 34-Jährige engagiert sich für Diversität, Gleichstellung und ein positives Körperbild.

Bei dem wichtigsten Musikpreis der Welt werden in zwei großen Kategorien Auszeichnungen für das beste Lied vergeben: Der Grammy für die „Aufnahme des Jahres“ ehrt das Produzententeam und die Soundingenieure, die Auszeichnung „Song des Jahres“ gilt den Komponisten und Songwritern.

Der große Star des Abends war allerdings Beyonce. Mit vier weiteren Grammys ist sie nun alleinige Rekordhalterin mit insgesamt 32 Trophäen.

Kim Petras (l) und Sam Smith, Gewinner des Preises für die beste Pop-Duo/Gruppen-Performance für "Unholy".

Kim Petras (l) und Sam Smith, Gewinner des Preises für die beste Pop-Duo/Gruppen-Performance für "Unholy".

Foto: dpa/Jae C. Hong

Die 65. Grammy-Musikpreise wurden in der Nacht zum Montag in Los Angeles verliehen. Moderiert wurde die Gala erneut von Comedian Trevor Noah. Insgesamt sollten dieses Jahr laut Veranstalter Grammys in 91 Kategorien vergeben werden.

(felt/dpa)
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