25. Hildener Jazztage Liebevoller Blick auf die Canzone

Hilden · Die Hildener Jazztage müssen auf US-Künstler verzichten, würdigen aber den Saxofonisten Charlie Parker.

 Der US-Musiker Charlie Parker starb im Jahr 1955.

Der US-Musiker Charlie Parker starb im Jahr 1955.

Foto: dpa

Ursprünglich wollte Peter Baumgärtner schon 2020 den 25. Geburtstag seiner Hildener Jazztage feiern. Doch Corona machte dem Schlagzeuger zweimal einen Strich durch die Rechnung. Beim dritten Anlauf ist es die dritte Augustwoche 2021 geworden – und ein Blick ins Programm zeigt, wie vorsichtig Baumgärtner bei der Auswahl der Musiker gewesen ist. Der Schwerpunkt liegt auf Deutschland, nur wenige Künstler kommen aus Nachbarländern, amerikanische Namen sucht man vergebens.

Den Anfang machen am 17. August der Schauspieler August Zirner und das Spardosen-Terzett mit ihrem Programm „Diagnose: Jazz – eine Geschichte des Jazz in Wort und Musik“, gefolgt von Konzerten mit Accordion Affairs, dem Shinkarenko Jazz Quartet aus Litauen, dem Martin-Sasse/Gerd-Dudek-Quartett, der in Belgien lebenden südafrikanischen Sängerin Tutu Puoane, dem Quartett Rückert/Tidemann/Plate/Netta und The Kuti Mangoes aus Dänemark.

Bevor das Cécile Verny Quartett und die Band Jin Jim den Schlusspunkt setzen, gibt es den Samstag mit seinen drei Konzerten als Höhepunkt. Das Quintett Five Birds um den Gitarristen Axel Fischbacher ist nach dem Spitznamen des Bebop-Revoluzzers Charlie „Bird“ Parker benannt. Auch die Zusammenarbeit mit den Streichern der Kammerphilharmonie Wuppertal ist eine Reverenz an diesen legendären afroamerikanischen Altsaxofonisten – an dessen Platte „Charlie Parker with Strings“ 1950.

Der Jazzpool NRW um den Düsseldorfer Schlagzeuger Peter Weiss und den Wuppertaler Saxofonisten Wolfgang Schmidtke ist eine lose Gruppe von Jazzern aus NRW, die die Transkulturalität im Jazz und somit die Zusammenarbeit mit Musikern aus Europa und anderswo suchen. In Hilden nähert man sich mit den Italienern Giovanni Falzone (Trompete) und Clauco Venier (Piano) der italienischen Canzone.

Kehraus ist das Konzert mit Joo Kraus. Dessen ästhetische Heimat ist zwar der Jazz, doch für den Trompeter ist der allenfalls ein Impuls, sich auf den Weg in andere Gefilde wie Pop oder Hip-Hop zu machen.

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