Er schrieb Musikgeschichte Das ist Queen-Sänger Freddie Mercury

Sein Song „We are the Champions“ ist zur Fußball-Hymne geworden und wird wohl bis in alle Ewigkeit in den Stadien ertönen. Rock-Sänger Freddie Mercury, viel zu früh 1991 im Alter von 45 Jahren an Aids verstorben, wuchs in einer Zeit auf, als die Welt noch nicht bereit war für offen gelebte Homosexualität. Dafür konnte der Rockstar auf der Bühne sein wie er wollte und sich ausleben. Ein Rückblick auf eine der bedeutestenden Musiker der 1970er und 80er Jahre.

Geboren wurde Freddie Mercury am 5. September 1946 als Farrokh Bulsara in Sansibar, Sultanat Sansibar (heute zugehörig zu Tansania). Seine Eltern stammten aus Indien und gehörten den Parsen an, einer ethnisch-religiösen Minderheit. Sechs Jahre später kam seine Schwester Kashmira Bulsara zur Welt.

Im Alter von acht Jahren wurde der Queen-Sänger auf ein englischsprachiges Internat im indischen Bundesstaat Bombay geschickt. Dort entdeckte sein Lehrer sein Talent für Musik. Freddie lernte Klavier und war Mitglied einer Schülerband. Während seiner Schulzeit bekam er den Namen Freddie. 1963 ging er zurück nach Sansibar. Kurz darauf musste die Familie wegen politischer Unruhen fliehen und zog nach London in den Westen der Stadt.
In London studierte Mercury Kunst (1966-69) und machte sein Diplom in Grafik-Design. Zu der Zeit nannte er sich noch Freddie Bulsara. In dieser Zeit lernte er die Band Smile kennen aus der 1970 nach dem Weggang des Sängers und Bassisten Tim Staffell Queen hervorging. Brian May (v.l., Gitarre) und Roger Taylor (v.r., Schlagzeug) waren schon dabei. John Deacon (Mitte, Bassist) kam 1971 dazu. Einige Zeit später legte sich der Leadsänger der Band den Namen Mercury zu.
In den 1970er Jahren erlebte die Band ihren großen Durchbruch. Die Single „Bohemian Rhapsody“ von 1975 erhielt zwei Platin- und mehrere Goldene Schallplatten, war wochenlang auf Platz eins in den Charts. (Foto, 1976, Tokyo). Auch privat markierte diese Zeit einen Wendepunkt für Mercury. Sechs Jahre lang führte er eine Beziehung mit Mary Austin, 1976 trennte er sich von ihr und bekannte sich ihr gegenüber zu seiner Homosexualität.

1977 veröffentlichte Queen den Song „We are the Champions“. Mercury schrieb das Lied, weil die Band wollte, „dass die Menschen winken und singen“, sagte Bryan May in einem Interview mit der Daily Mail. Es sei sehr verbindend und positiv. Die Leute lieben es, weil es so aufmunternd ist. (Foto: 1978, Freddie Mercury und Gitarrist Brian May singen bei einem Konzert in Inglewood, Kalifornien, "We Are The Champions")

1979 zog Mercury nach München. Sechs Jahre lang lebte er in der bayerischen Hauptstadt. Dort nahm er in den Musicland Studios Musik auf und konnte in der dortigen Schwulenszene unbehelligt seine Homosexualität ausleben. Mercury lernte in dieser Zeit Barbara Valentin kennen und führte eine Beziehung mit dem Münchner Gastronomen Winfried „Winnie“ Kirchberger. In München entstanden unter anderem der Song „Another One Bites the Dust“ und „Mr. Bad Guy“. Queen ist erfolgreich, füllt die Stadien auf ihren Mega-Touren. (Foto: 1979, Hamburg)

Nach der Münchner Zeit zieht Mercury 1985 zurück nach London in den Stadtteil Kensington. Er lernt Jim Hutton kennen. Bis zu Mercurys Tod sind die beiden ein Paar. Unbehelligt von der Öffentlichkeit, leben die beiden ein sehr privates Leben. Mercury erkrankt Mitte der 1980er Jahre an Aids, hält die Krankheit aber bis einen Tag vor seinem Tod am 24. November 1991 geheim. Nur seine allerengsten Vertrauten wissen, wie es um ihn steht.

Die Queen-Tour 1986 sollte seine letzte Tour sein. Mercury spürte schon da, dass er wegen seiner Erkrankung zu schwach sein würde für weitere Konzerte. Offen wurde über die Krankheit zunächst innerhalb der Band nicht gesprochen. Mercury sagte seinen Bandkollegen, dass er nun aufhören und nie wieder live spielen wolle. „Da wussten wir, es stimmt etwas nicht“, erinnert sich Queens Schlagzeuger Roger Taylor. Es war eine Zeit, als Aids als Schwulenpest bezeichnet wurde und Erkrankte tiefen Scham empfanden. Ein Jahr nach seinem Tod gibt Queen 1992 ein Konzert mit prominenten Gästen im ausverkauften Wembley-Stadion. David Bowie, Annie Lennox, Lisa Stansfield und Roger Daltrey sangen seine Lieder. Es wird eine bewegende Hommage an einen großartigen Musiker.

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