Flitzer, Pannen und Versprecher Wenn nicht alles glatt läuft - Die größten Aufreger beim ESC
Der Eurovision Song Contest (ESC) mit spektakulären Bühnenshows, Lichteffekten und viel Glitzer und Glamour ist lange bis ins Detail durchgeplant. Doch nicht immer läuft alles glatt. Unvorhergesehene Pannen gibt es immer wieder. Oft gehen sie in den Showeffekten unter. Doch manchmal sorgen sie auch für Schlagzeilen. Wir haben einige der großen und kleine Patzer zusammengetragen.
Nicht immer ist die gewählte Bühnendekoration vorteilhaft. Die schwedische Sängerin Loreen verschluckte sich 2012 beim ESC in Baku an einer Kunstschneeflocke und musste während ihrer Darbietung kurz husten. Geschadet hatte es ihr nicht. Sie gewann den Contest und holte für ihr Heimatland den fünften Sieg in der ESC-Geschichte. Das Bild zeigt die Sängerin beim deutschen Vorentscheid, wo sie als Gastsängerin auftrat.
Bei der Vorstelllung der griechischen Sängerin Yianna Terzi unterlief 2018 in Lissabon/Portugal der ESC-Redaktion ein peinlicher Fehler. Sie stellte Yianna als Sänger vor.
Dem Spanier Daniel Diges wurde 2010 in Oslo die zweifelhafte Ehre zuteil, während seines Auftritts Bekantschaft mit dem prominenten Flitzer Jimmy Jump zu machen. Sicherheitskräfte drängten den Katalanen wieder in den Zuschauerraum. Der spanische Sänger durfte seinen Beitrag am Ende wiederholen, belegte aber trotzdem nur Platz 15.
Noch ein bekannter Flitzer störte 2017 in Kiew den Auftritt der Vorjahressiegerin Jamala. Flitzer Vitalii Sediuk, hier 2014 als er von Polizisten abgeführt wird, belästigt gerne Prominente. Beim ESC in Kiew ließ er während des Auftritts der Sängerin die Hosen runter.
Und auch die britische Sängerin SuRie blieb 2018 in Lissabon nicht von einem Störenfried verschont. Während ihres Auftritts beim Finale stürmte ein Mann die Bühne, entriss ihr das Mikrofon und schrie etwas hinein. Nachdem Sicherheitsleute den Mann von der Bühne geholt hatten, setzte SuRie ihren Gesang fort. Nach Angaben des britischen Senders BBC soll der Mann, der sich Dr. ACactivism nennt, ein Wiederholungstäter sein. Angeblich habe er gerufen "For the nazis of the UK media, we demand freedom!" ("Für die Nazis der britischen Medien: Wir verlangen Freiheit!").
2014 gewann in Kopenhagen Conchita Wurst für Österreich den ESC. Conchita Wurst ist der Künstlername von Thomas Neuwirth, einem Österreicher, der als Dragqueen mit Bart den ersten ESC-Sieg für die Alpennation seit 1966 holte. Im Vorfeld der Show regte sich vor allem in Osteuropa Widerstand gegen den Auftritt von Conchita Wurst. Auch eine Boykott-Petition ging durch das Netz. Ohne Erfolg. Bei der Punktevergabe ließ sich der litauische Moderator zu der Bemerkung hinreißen, dass es jetzt „Zeit zum Rasieren sei“. Dabei zog er einen Einwegrasierer aus seiner Jackentasche.
Ein „Rechenfehler“ bescherte 2019 den deutschen Sängerinnen von Duos S!sters in Tel Aviv/Israel eine noch schlechtere Platzierung. Zuerst hieß es, sie seien auf dem drittletzten Platz gelandet. Dann stellte sich heraus, die Punkte der belarussischen Jury wurden fälschlicherweise mitgezählt, nachdem diese disqualifiziert worden waren. Hintergrund war, dass die weißrussische Jury ihre vergebenen Punkte ausgeplaudert hatten. Das Duo landete am Ende auf den vorletzten Platz. Immerhin blieb ihnen die Schmach des letzten Platzes erspart.
Sängerin Lena Meyer-Landrut verkündete 2013 für Deutschland die Punkte und verwechselte Norwegen und Dänemark. Ops! Kann passieren. Ihr war es peinlich. "Es tut mir so leid. Oh, mein Gott", entschuldigte sie sich. Sie sei "so nervös".
Technikprobleme bekamen Koit Toomes und Laura zu spüren. Sie blieben beim Halbfinale 2017 in Kiew/Ukraine für ein paar Sekunden stumm. Ihr Mikrofon war anfangs nicht eingeschaltet. Der Finaleinzug blieb ihnen verwehrt. Sie erhielten nicht genug Punkte.
Und auch beim ESC 2022 gab es schon technische Probleme. Die aufwendige Bühne mit ihren Bögen und Scheinwerfern auf der einen und LED-Dioden auf der anderen Seite sollte das Publikum entzücken. Die als kinetische Sonne gedachte Konstruktion funktionierte nicht wie geplant und konnte nicht eingesetzt werden. Berichten zufolge waren die Motoren nicht leistungsstark genug. Die Künstlerinnen und Künstler mussten kurzfristig ihre Auftritte umplanen.
Hier finden Sie alle News zum ESC.