Unser Star für Oslo Stefan Raab ist von Lena Meyer-Landrut begeistert

Cyril und Katrin sind raus. Weiter um den Auftritt beim "Eurovision Song Contest" konkurrieren Kerstin, Leon, Lena und Sharyhan, Christian und Jennifer. Die Gastjuroren Cassandra Steen und Sasha geben sich äußerst zufrieden mit dem Ergebnis und sprechen in höchsten Tönen von den Kandidaten. Stefan Raab ist auch begeistert – vor allem von Lena.

Cyril und Katrin sind raus. Weiter um den Auftritt beim "Eurovision Song Contest" konkurrieren Kerstin, Leon, Lena und Sharyhan, Christian und Jennifer. Die Gastjuroren Cassandra Steen und Sasha geben sich äußerst zufrieden mit dem Ergebnis und sprechen in höchsten Tönen von den Kandidaten. Stefan Raab ist auch begeistert — vor allem von Lena.

Das Niveau der Kandidaten war wie auch in den vergangenen drei Sendungen von "Unser Star für Oslo" extrem hoch. Trotzdem mussten gestern Abend um kurz vor elf wieder zwei Kandidaten gehen. Aus der von Pro Sieben und der ARD co-produzierten Castingshow geht im März ein Sieger hervor, der dann für Deutschland in Oslo den Sieg holen soll. Die wöchentlich wechselnde Jury um Stefan Raab gibt konstruktive Kritik, doch letztendlich entscheidet das Publikum.

Beim smarten Cyril Krueger war es vermutlich die unpassende Songauswahl, die zum vorzeitigen Aus geführt hat. Seine Interpretation von U2s "Beautiful Day" gefiel auch der Jury nicht gut. Sasha hätte sich ein Lied von Bon Jovi oder Bryan Adams gewünscht, Cassandra Steen bemängelte die nicht so gut gemeisterten Höhen und Tiefen im Song. Stefan Raab fand es gewagt, sich an einen Frontmann wie Bono heranzutrauen.

Das Ausscheiden von Katrin Walter aus Köln kam überraschender. So wurde sie, die als erste an diesem Abend auf die Bühne musste, für ihre Songauswahl gelobt. Mit dem "Lovesong" von Sara Bareilles legte sie förmlich eine Bauchlandung hin. Man hatte die 27-jährige Verkäuferin in der letzten Sendung darum gebeten, doch ihre Liedwahl zu überdenken. Die souveräne Sängerin wähle sich zu einfache Songs aus, hieß es damals. Sasha lobte, dieses Mal mehr Leidenschaft, aber weniger Sicherheit gesehen zu haben. Trotzdem habe sie intonationsmäßig nahezu fehlerfrei gesungen, merkte Raab in gewohnt fachmännischer Manier an.

Auf die Spitze getrieben hat der Moderator seine leidenschaftliches Fachsimpelei mit einer Erklärung der Vibrato-Amplitude. Dabei handele es sich um eine Gesangstechnik, die viele Sänger anwenden, um einen eigentlich unsauber gesungenen Ton zu verschleiern. Eigentlich wollte Raab aber nur wertschätzen, dass die "blonde Fee" Kerstin Freking diese Technik in ihrer gelungenen Interpretation von Alanis Morissettes "Thank You" nicht verwendet hat. Ihr Gesang war einwandfrei und die Stimme glasklar.

Sie gehörte neben dem lässigen Christian und der einmalig außergewöhnlichen Lena zu den Favoriten des Abends. Das Potential der 18-jährigen Fast-Abiturientin aus Hannover wird seit der ersten Sendung von "Unser Star für Oslo" hoch gelobt. Bei ihren letzten beiden Auftritten begeisterte sie das Publikum mit eher unbekannten Songs.

Am Dienstag gab Lena Meyer-Landrut dann "Foundations" von Kate Nash zum Besten. Nicht nur ihr einzigartig authentischer Tanzstil und das perfekte British-English wurden in den Himmel gelobt. Auch Textsicherheit, Interpretationsgabe und Entertainment-Faktor fanden positive Kritik. "Wenn du auf der Bühne stehst, breitet sich im Publikum ein Teppich des Grinsens aus. Es ist ein Zauber, der sich nicht beschreiben lässt", merkte ein überwältigter Stefan Raab an.

Genauso außergewöhnlich talentiert fand die Jury Christian Durstewitz. Mittlerweile auch bekannt als Dursti, sang der Lockenkopf einen selbst geschriebenen Titel. "Another Night" sei eine großartige Komposition, fand Raab. Auch Cassandra gab sich beeindruckt davon, dass Christian nicht nur singen, sondern auch Gitarre spielen und erstklassig texten kann. Man würde dem lässigen "Christewitz" im Kaputzenpulli durchaus abkaufen, in New York bereits eine Größe im Musikgeschäft zu sein.

Die Darbietung von Sharyhan Osman hat der Jury hingegen Sorgen bereitet. Sie überzeugte in der letzten Sendung mehr, als sie einen selbst komponierten Song vorstellte. Dieses Mal hatte sie eine Jazz-Nummer im Petto, die eventuell weniger Begeisterung beim Publikum auslösen könne, da sie weniger ihrem gesanglichen Stil entsprechen würde. Ihre Interpretation des Swing-Klassikers "Is You Is Or Is You Ain't My Baby” kam aber doch gut genug beim Publikum an, sodass auch die hübsche Sharyhan in der nächsten Woche wieder singen darf.

Bei Jennifer Braun vermutete die Jury, dass es knapp werden könnte, weil sie ihre Nervosität nicht unterdrücken konnte. Die Knie der jüngsten Kandidatin zitterten noch nach dem Auftritt. Sie hatte sich mit "I'm with you" von Avril Lavigne einen besonders schweren Song ausgesucht, den sie laut Raab jedoch nahezu fehlerfrei gemeistert habe.

Die größte Herausforderung hatte an diesem Abend Leon Taylor zu bestehen. Für ihn galt es, sein Image als "Schmuseonkel" loszuwerden. Das hatte er sich bei seinen letzten Auftritten eingefangen, weil er sich seichte deutschsprachige Lieder wie etwa von Herbert Grönemeyer ausgesucht hatte. Jetzt bewies er dann mit "Are You Gonna Go My Way" von Lenny Kravitz, dass er auch rocken kann. Man merke ihm den Spaß an der Sache an, kommentierte Cassandra Steen den Auftritt.

Bei diesem hohen Niveau wird es nächste Woche wieder spannend. Wer muss als nächstes gehen bei "Unser Star für Oslo"? Am Dienstag um 20.15 Uhr auf ProSieben geht es weiter.

(RP)
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