Eurovision Song Contest 2023 ESC-Veranstalter untersagen Grußwort von Selenskyj

Liverpool · Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj darf beim Finale des Eurovision Song Contests keine Videobotschaft senden. Wieso das Grußwort bei der Show gegen die Regeln verstoßen würde.

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Diese Länder stehen im Finale des ESC 2023

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Foto: dpa/Peter Byrne

Die Bitte Selenskyjs, sich an das Publikum des Eurovision Song Contest wenden zu können, könne „bedauerlicherweise nicht akzeptiert werden, weil sie gegen die Regeln der Veranstaltung verstößt“, teilte die Europäische Rundfunkunion (EBU) am Donnerstag mit.

Einer der Grundpfeiler des Wettbewerbs sei der unpolitische Charakter der Veranstaltung. „Dieses Prinzip verbietet die Möglichkeit politischer oder ähnlicher Erklärungen im Rahmen des Wettbewerbs“, erklärten die Organisatoren. Auch wenn die Bitte Selenskyjs mit „lobenswerter Absicht“ erfolgt sei, „kann ihr leider nicht stattgegeben werden, weil es gegen die Regeln wäre“.

Die Show findet traditionell in einer Stadt des Gewinner-Landes statt: In diesem Jahr ist Liverpool jedoch Ausrichter, obwohl 2022 die ukrainische Band Kalush Orchestra mit ihrem Lied „Stefania“ gewonnen hatte. Der Grund: Großbritannien springt als ESC-Gastgeberland für die Ukraine ein, da der ESC dort wegen des russischen Angriffskriegs nicht stattfinden kann. Großbritannien hatte mit Sänger Sam Ryder den zweiten Platz beim ESC 2022 belegt. Die Beatles-Heimatstadt Liverpool konnte sich in einem britischen Auswahlverfahren durchsetzen. Doch auch fernab der eigentlichen Gastgeber ist das Leid der Ukrainer allgegenwärtig: Unser Reporter schildert Eindrücke eines ukrainischen ESC in Liverpool.

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Foto: dpa/Peter Kneffel

In einem am Donnerstag veröffentlichten Interview sagte Selenskyj der BBC, er hätte es besser gefunden, wenn der Wettbewerb in ein ukrainisches Nachbarland wie Polen oder die Slowakei verlegt worden wäre. Dann wäre es für Ukrainer einfacher gewesen, hinzureisen oder sich nahe zu fühlen, sagte Selenskyj.

Beim Finale am Samstag soll die Ukraine besonders gewürdigt werden: Elf Künstlerinnen und Künstler aus der Ukraine treten auf, darunter die Gewinner des vergangenen Jahres. In Videoclips werden verschiedene Regionen des Landes gezeigt.

(mba/AFP/dpa)
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