„Aussichtsreichster Titelkandidat“ Schweden schickt erneut Loreen zum ESC
Stockholm · Schweden hat den ESC bislang sechs Mal für sich entscheiden können - im Jahr 2012 brachte die Sängerin Loreen den Sieg. Jetzt soll sie den Erfolg wiederholen. Wie die Chancen stehen.
Die Musiknation Schweden setzt beim diesjährigen Eurovision Song Contest in Liverpool erneut auf Sängerin Loreen („Euphoria“). Die ESC-Gewinnerin des Jahres 2012 triumphierte am späten Samstagabend beim schwedischen Vorentscheid für den internationalen Musikwettbewerb, den Großbritannien im Mai stellvertretend für die Ukraine ausrichtet. Experten und Wettbüros hatten Loreen mit ihrem Song „Tattoo“ vorab als große Favoritin für den Vorentscheid gesehen. International wurde Schweden von Wettbüros bereits als aussichtsreichster Kandidat auf den ESC-Titel betrachtet - schon bevor Loreens Sieg überhaupt feststand.
Loreen zeigte sich hocherfreut. „Ich bin so glücklich, dass wir in Schweden für all das stehen, was ich hier präsentiert habe, etwas, das Hoffnung weckt“, sagte die 39-Jährige dem schwedischen Rundfunk SVT.

Das sind die 37 Teilnehmer des ESC 2023
Schweden hat den ESC bislang sechs Mal für sich entscheiden können - nur Irland hat das noch einmal mehr geschafft. Letzter schwedischer Sieger war 2015 in Wien der Sänger Måns Zelmerlöw mit „Heroes“ gewesen. Seinen wohl größten Augenblick bei dem Wettbewerb erlebte Schweden allerdings vor fast 50 Jahren: Im Jahr 1974 hatte die Popgruppe Abba den damaligen Grand Prix im englischen Brighton mit ihrem Beitrag „Waterloo“ gewonnen. Der Erfolg machte Abba schlagartig international bekannt - es folgte eine Weltkarriere.
Alle 37 Teilnehmer stehen fest
Zwei Monate vor der Austragung stehen jetzt alle 37 Teilnehmer des ESC 2023 fest. Zuletzt hatten noch das Finale des populären Melodifestivalen in Schweden und der Vorentscheid in Portugal ausgestanden. Für Georgien und Armenien stehen die Interpreten schon fest, die Songs sollen noch im März veröffentlicht werden. Für Deutschland soll die Hamburger Rockband Lord Of The Lost mit „Blood & Glitter“ eine gute Platzierung holen - anders als in den vergangenen Jahren, als „Germany“ meist weit hinten oder gar ganz hinten landete.
Die Vorbereitungen für die 67. Ausgabe des internationalen Musikwettbewerbs Mitte Mai in Liverpool laufen schon auf Hochtouren.
Aufgrund des russischen Angriffskrieges auf die Ukraine trägt diesmal Großbritannien als zweitplatziertes Land den ESC aus. Dabei arbeitet die BBC mit der Ukraine zusammen. Mit dem Titel „Stefania“ hatte 2022 in Turin die ukrainische Band Kalush Orchestra den ESC gewonnen.
Die ESC-Halbfinals 2023 sind für den 9. und 11. Mai geplant, wobei im ersten die Schweiz und im zweiten Österreich antritt. Für Österreich singt das Frauenduo Teya & Salena („Who the hell is Edgar?“) und für die Schweiz der Sänger Remo Forrer („Watergun“).
Deutschland als einer der großen Geldgeber ist automatisch gesetzt fürs Finale am 13. Mai - wie auch Frankreich, Spanien, Großbritannien, Italien und das Vorjahressiegerland. Deutschland darf neben den teilnehmenden Halbfinal-Ländern und neben Frankreich und Italien beim ersten Semi-Finale mitabstimmen.
Ab 2023 ist in den ESC-Halbfinalshows die Jury abgeschafft. Es soll nur noch das Televoting darüber entscheiden, welche Acts ins Finale einziehen - zehn aus dem ersten und zehn aus dem zweiten Halbfinale.