„Liebe Leute in Deutschland...“ Mit diesen Worten verabschiedet sich Peter Urban als ESC-Moderator

Liverpool · Eine Ära ist zu Ende: Nach 25 Jahren hat Peter Urban zum letzten Mal den Eurovision Song Contest kommentiert. Mit diesen Worten verabschiedete sich die TV-Legende.

Peter Urban: ESC-Kommentator aus Deutschland im Porträt
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Peter Urban – das ist die deutsche ESC-Stimme

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Foto: dpa/Christian Charisius

Der 75-jährige Peter Urban verabschiedete sich in der Nacht zum Sonntag von den Fernsehzuschauern mit den Worten: „Es war mir immer ein Vergnügen und eine große Ehre. Von einem wunderbaren ESC in Liverpool sage ich bye-bye. Ihr Peter Urban. Danke.“

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Foto: dpa/Martin Meissner

Zuvor hatte er gesagt: „Liebe Leute in Deutschland, dieses war mein letzter ESC-Kommentar nach über 25 Jahren. Ich hoffe, ich habe Ihnen diese einmalige Veranstaltung und ihren Wandel schmackhaft gemacht.“ In den nächsten Jahren könne er den ESC gemeinsam mit seiner Familie schauen, sagte Urban zum Abschluss. Er dankte den Zuschauern für die Treue, „auch in den Jahren, wenn es für uns nicht so gut lief“.

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Foto: dpa/Peter Kneffel

Urban war seit 1997 die deutsche ESC-Stimme für den innerhalb der ARD für den ESC zuständigen NDR. Seine tiefe Stimme ist Urbans Markenzeichen. Er kommentierte den europäischen Gesangswettbewerb mit einer Mischung aus Ruhe, Witz, Expertise und feiner Ironie. Er selbst bezeichnete einmal seine Kommentare so: „Informativ, sachlich, aber auch manchmal emotional und auf jeden Fall eine Menge laute oder leise Ironie.“

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Foto: dpa/Peter Kneffel

So kommentierte er beispielsweise den Auftritt der finnischen Hardrocker Lordi, die 2006 den ESC-Sieg holten, mit folgenden Worten: „Heute ist Samstag, Fernsehtag, liebe Eltern, kleinere Kinder und zart besaitete Seelen sollten in den nächsten drei Minuten vielleicht besser die Augen zumachen oder den Raum verlassen, denn hier kommen Lordi, die Horror-Schocker aus Lappland.“

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Auch dieses Jahr erfreute Urban seine Fans wieder mit flapsigen und ironischen Kommentaren. „Scary! – Der Konfirmand im weißen Hemdchen im Kampf gegen die bösen Mächte“, sagte er etwa über Serbiens Starter Luke Black. Zu der Darbietung der gesangsstarken Französin La Zarra, die mit einer meterlangen Schleppe auf einem tortenförmigen Podest stand, sagte er, ihr Auftritt sei „etwas leblos“ gewesen. „Warum haben sie sie bloß auf diesem Turm festgebunden?“

Am 14. April wurde Urban 75 Jahre alt. Dies und sein 25. ESC hätten ihn bestärkt, nach Liverpool Schluss zu machen, sagte er der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“. „Es ist doch am besten, man hört auf, wenn es noch Spaß macht.“ Wer ihm nachfolgen soll, steht noch nicht fest.

(mba/dpa/AFP)
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