Erster ESC-Vorentscheid Top-Favorit zieht ins Finale des Eurovision Song Contests ein

Turin · Beim weltweit bekanntesten Musikwettbewerb hat die Ukraine es ins Finale geschafft. Das war keine Überraschung. Doch zwei weitere hoch gehandelte Kandidaten scheiterten am Vorentscheid des ESC.

   Das Kalush Orchestra aus der Ukraine bei seinem Auftritt beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) 2022.

Das Kalush Orchestra aus der Ukraine bei seinem Auftritt beim ersten Halbfinale des Eurovision Song Contest (ESC) 2022.

Foto: dpa/Jens Büttner

Der Top-Favorit Ukraine hat beim Eurovision Song Contest (ESC) die erste Hürde genommen: Das Kalush Orchestra qualifizierte sich Dienstagabend im ersten Halbfinale des ESC in Turin als eines von zehn Ländern fürs Finale. Die Halbfinal-Show war ein abwechslungsreicher Mix aus schrillen Showelementen und starken Gesangseinlagen.

Neben den Startern aus der Ukraine qualifizierten sich auch die Schweiz, Armenien, Island, Litauen, Portugal, Norwegen, Griechenland, Moldau und die Niederlande.

„Ich bin bereit für das Finale“, sagte der Schweizer Marius Baer nach der Show. Er habe viel Hass für sein Lied „Boys Do Cry“ zu spüren bekommen, und viel Druck habe auf seinen Schultern gelastet, sagte der 29-Jährige auf Englisch vor Journalisten. Der Schweizer war zuvor auch bei den Wettbüros als Wackelkandidat gehandelt worden.

Welches Land wie viele Punkte erhielt wurde jedoch nicht verraten, um die Abstimmung am Samstag nicht vorab zu beeinflussen. Wer die beiden Halbfinale gewonnen hat, wird also erst nach dem Finale veröffentlicht.

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Dass sich die Ukraine beim ersten Vorentscheid für das Finale qualifizieren würde, galt als sicher. Auch das Weiterkommen der norwegischen Band Subwoolfer mit dem Lied „Give That Wolf A Banana“ war erwartet worden - die inkognito mit gelben Wolfsmasken auftretenden Sänger zählen zu den skurrilsten Startern dieses Jahres. Die Norweger werden ebenso wie die niederländische Sängerin S10 zum erweiterten Favoritenkreis gezählt.

Das Ausscheiden Albaniens und Österreichs kam hingegen überraschend, beide Länder wurden zumindest bei den Fans hoch gehandelt. Ausgeschieden sind im ersten Halbfinale insgesamt sieben Starter: Albanien, Österreich, Bulgarien, Kroatien, Dänemark, Slowenien und Lettland.

Da der ESC, der der weltweit am meisten beachtete Musikwettbewerb ist, nach seinen Regeln strikt unpolitisch sein soll, sollte auch der Krieg Russlands gegen die Ukraine in der Show in der Halle PalaOlimpico eigentlich keine Rolle spielen.

Russlands Beitrag wurde allerdings schon im Vorfeld vom Wettbewerb ausgeschlossen. Auch Belarus ist nicht dabei. Der ESC 2022 hat so bereits vor Beginn eine stärkere politische Note bekommen als sonst.

Manche Musiker brachten in ihren Auftritten zurückhaltende Symbole im Zusammenhang mit dem Ukraine-Krieg unter. Eine Gitarristin der isländischen Band Systur trug etwa die Farben der ukrainischen Fahne - Blau und Gelb - auf ihrem Handrücken. „Wir haben uns darauf konzentriert, unsere Botschaft zu übermitteln, von Menschen die leiden, wie denen in der Ukraine“, erklärte die Band nach dem Halbfinale.

Lediglich der Sänger des Kalush Orchestra, Oleh Psiuk, brachte nach dem Auftritt mit dem seiner Mutter gewidmeten Lied „Stefania“ eine kurze verbale Botschaft unter: „Danke für die Unterstützung der Ukraine“, sagte Psiuk am Ende des Auftritts.

Am Donnerstag können sich zehn weitere Länder für das ESC-Finale qualifizieren. Im Finale selbst treten am Samstagabend 25 Länder gegeneinander an: die 20 in den Halbfinals erfolgreichen Starter sowie die fünf großen Geldgeber des Wettbewerbs, Italien, Spanien, Frankreich, Großbritannien und Deutschland. Für Deutschland tritt der Newcomer Malik Harris mit seinem Lied „Rockstars“ an. In den Wettbüros lag Harris nach dem ersten Halbfinale abgeschlagen auf Platz 24 von derzeit noch 33 Ländern.

(peng/AFP/dpa)
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