Eurovision-Song-Contest 2021 Die 26 Lieder des ESC 2021 im Überblick

Rotterdam · Von klassischem Chanson über Ballade, Hymne, Rock, Hardrock, Billigpop, Rap, Folklore, Swing bis hin zu Synthiepop: Selten war ein ESC-Finale so abwechslungsreich wie in diesem Jahr. Alle 26 Finalisten und ihre Stücke im Überblick.

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Diese 26 Länder sind beim ESC-Finale 2021 dabei

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Foto: dpa/Soeren Stache

Diese 26 Lieder treten beim Finale des in Rotterdam ausgetragenen 65. Eurovision Song Contest an. Das Erste überträgt ab 21 Uhr live. Die Startreihenfolge am Samstagabend:

01 ZYPERN mit Elena Tsagrinou („El Diablo“): Radio-Pop im Stil von Sia oder Lady Gaga. Der Ohrwurm handelt vom Kampf zwischen Gut und Böse und von der Liebe zu einer Person, die böse wie der Teufel („El Diablo“) ist. 

02 ALBANIEN mit Anxhela Peristeri („Karma“): Balkanpop-Ballade mit Ethno-Elementen über den tiefen Fall einer verwöhnten, herzlosen Frau.

03 ISRAEL mit Eden Alene („Set Me Free“): Stimmgewaltiger Dancepop, in dem es auf Englisch und Hebräisch um eine Beziehung geht, von der sich die Sängerin emotional befreien will.

04 BELGIEN mit Hooverphonic („The Wrong Place“): Mystischer Mid-Tempo-Popsong, der von einem One-Night-Stand handelt, der schief lief. Die Sängerin fühlt sich am falschen Ort. Vielleicht der musikalisch anspruchsvollste Song diesmal.

05 RUSSLAND mit Manizha („Russian Woman“): Irgendwas zwischen russischem Rap, Beschwörungsgesang und Folklore - textlich geht es um Feminismus und weibliche Ermächtigung wie etwa auch bei Malta, Zypern und Aserbaidschan.

06 MALTA mit Destiny („Je me casse“): Dance-Hit mit Swing-Anteilen, der übersetzt „Ich hau ab“ heißt. Die Sängerin ist 18 Jahre jung und trägt selbstbewusst einen Text gegen dumme Anmachen vor. So heißt es etwa: „Wenn ich etwas Haut zeige, heißt das nicht, dass ich nachgebe, dir erliege. (Ich bin) Nicht dein Baby.“ Eine Favoritin 2021.

07 PORTUGAL mit The Black Mamba („Love Is On My Side“): Ballade mit auffälliger Stimme. Der Text dreht sich um eine Frau, die mit Träumen in die Niederlande geht, dort bei Drogen und Prostitution landet und dennoch an die Liebe glaubt. Portugal singt erstmals Englisch.

08 SERBIEN mit Hurricane („Loco Loco“): typischer Balkan-Pop und Frauenpower mit dem Zeug zum billigen Sommerhit. Tanzbar und ansteckend in seiner Lockerheit.

09 GROSSBRITANNIEN/VEREINIGTES KÖNIGREICH mit James Newman („Embers“): Dancepop mit kantiger Stimme und eingängigen Bläsersätzen. Der ältere Bruder von John Newman („Love me Again“) singt über Leidenschaft in schwierigen Zeiten.

10 GRIECHENLAND mit Stefania („Last Dance“): 80er-Jahre-Synth-Pop mit Text zur Corona-Krise. Der „letzte Tanz“ meint den Verzicht junger Leute auf Spaß in wichtiger Lebensphase. Das Lied verbreitet aber auch Zuversicht, dass es wieder besser werde. 

11 SCHWEIZ mit Gjon's Tears („Tout l'univers“): intensive Ohrwurm-Ballade mit Kopfstimme. Der 22-jährige Gjon Muharremaj mit albanisch-kosovarischer Abstammung ist ein Favorit. Übersetzt heißt der Titel „Das ganze Universum“. Es geht ums Festhalten an der Hoffnung auf Liebe trotz Chaos in der Welt. 

12 ISLAND mit Daði og Gagnamagnið („10 Years“): Indie-Electro-Popsong - Daði Freyr Pétursson lebt seit 2014 in Berlin. Mit seiner Band und „Think About Things“ galt er schon 2020 als einer der großen Favoriten für den abgesagten ESC. Wegen Corona-Falls nicht live auf der Bühne, sondern per Video. 

13 SPANIEN mit Blas Cantó („Voy A Quedarme“): Typische ESC-Ballade von einem Sänger mit Dackelblick. Es geht um die bedingungslose Liebe zu einem geliebten Menschen. 

14 MOLDAU mit Natalia Gordienko („Sugar“): süßer Popsong einer Sängerin, die schon 2006 beim ESC in Athen dabei war und damals Platz 20 erreichte. 

15 DEUTSCHLAND mit Jendrik („I Don't Feel Hate“): Gute-Laune-Pop mit Ukulele und heftigen musikalischen Wechseln - Kuddelmuddel. Manchem ist das Unbeschwerte und Fröhliche zu aufgesetzt.

16 FINNLAND mit Blind Channel („Dark Side“): Ohrwurm-Rockhymne mit langhaarigen Sängern im massentauglichen Linkin-Park-Stil. 

17 BULGARIEN mit Victoria („Growing Up Is Getting Old“): ruhiger Hymnenpop mit zarter Stimme. 2020 gehörte die Sängerin mit ihrem „Tears getting sober“ zu den Favoriten. 

18 LITAUEN mit The Roop („Discoteque“): Elektro-Popsong über Selbstakzeptanz. Es geht um die befreiende Kraft des Tanzens, auch wenn man es allein zu Hause tut - passende Botschaft zu Corona und Lockdown. Schon 2020 gehörte die Band zu den Top-Favoriten und hätte wahrscheinlich mit „On Fire“ den ESC gewonnen.

19 UKRAINE mit Go-A („Shum“): Elektro-Ethno-Popsong über einen traditionellen Tanz, der den Frühling beschwören soll. Die wohl eindrücklichste Performance des Jahres.

20 FRANKREICH mit Barbara Pravi („Voilà“): Die Singer-Songwriterin mit serbischen und iranischen Wurzeln tritt mit einem klassischen Chanson an, der von ihrem starken Lebensgeist handelt. Ein Ohrwurm mit Kraft und eine Favoritin für eine hohe bis sehr hohe Platzierung. 

21 ASERBAIDSCHAN mit Efendi („Mata Hari“): Uptempo-Ethno-Popsong über die Tänzerin und Spionin Mata Hari. 2020 hatte dieselbe Sängerin eine andere bekannte Frau der Weltgeschichte besingen wollen: Cleopatra.

22 NORWEGEN mit Tix („Fallen Angel“): Popsong eines Sängers und Komponisten namens Andreas Andresen Haukeland, der das Tourette-Syndrom hat und schon in der Schulzeit den Spitznamen „Tics“ bekam, woraus er den Künstlernamen Tix machte. 

23 NIEDERLANDE mit Jeangu Macrooy („Birth Of A New Age“): Der in Surinam geborene Singer-Songwriter macht Modern Soul. Er lebt seit 2014 in Holland. Als Schwuler habe ihn die „Machokultur“ in der niederländischen Ex-Kolonie gestört, sagte er dem „Algemeen Dagblad“. 

24 ITALIEN mit Måneskin („Zitti E Buoni“): ESC-ungewöhnlicher Rock-Song, der traditionell im Rahmen des altehrwürdigen Festivals Sanremo gefunden wurde. Der Band-Name ist das dänische Wort für „Mondschein“, da die Bassistin von dort stammt. 

25 SCHWEDEN mit Tusse („Voices“): souliger Popsong eines Castingshow-Gewinners. Der Sänger ist 19, wurde im Kongo geboren und kam als unbegleiteter minderjähriger Flüchtling nach Schweden. Er setzte sich im harten schwedischen Vorentscheid Melodifestivalen durch. 

 Blick auf die Bühne beim Halbfinale des ESC 2021 (Symbolbild).

Blick auf die Bühne beim Halbfinale des ESC 2021 (Symbolbild).

Foto: dpa/Soeren Stache

26 SAN MARINO mit Senhit („Adrenalina“): Tanz-Popsong mit folkloristischen Elementen. Die Sängerin italienisch-eritreischer Abstammung scheiterte beim ESC 2011 in Düsseldorf im Halbfinale. Diesmal hat sie Unterstützung vom US-Rapper Flo Rida.

(felt/dpa)
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