„Ich bin wirklich glücklich“ ESC-Sänger Jendrik trotz vorletztem Platz zufrieden
Rotterdam/Hamburg · Der Hamburger Sänger Jendrik Sigwart ist trotz seines vorletzten Platzes beim Eurovision Song Contest glücklich. Mit seiner Platzierung reihte er sich in die deutsche Pleiteserie der vergangenen Jahre ein.
„Ich bin wirklich glücklich. Natürlich sind drei Punkte nicht viel, es ist wirklich wenig, aber ich bin glücklich, einige von Euch da draußen erreicht zu haben“, schrieb der 26 Jahre alte Sänger auf Instagram. Er habe sich gedacht, dass sowas passieren könnte. Es sei aber nie sein Ziel gewesen, eine gute Platzierung zu erreichen. „Ich wollte teilnehmen, um das Event persönlich zu erleben - und dabei die Musik, verschiedene Kulturen und Gemeinschaft zu zelebrieren.“
Mit seinem Lied „I don't feel hate“ hatte Jendrik am Samstagabend Deutschland im Finale des Eurovision Song Contests (ESC) vertreten. Der Sänger erreichte nur Rang 25 und damit den vorletzten Platz beim 65. ESC in Rotterdam.
Nur Großbritannien schnitt noch schlechter ab. Schon vor zwei und vier Jahren war Deutschland Vorletzter, vor fünf und sechs Jahren sogar Letzter.
Die deutsche ESC-Pleiteserie der vergangenen Jahre wurde 2018 nur einmal unterbrochen, als Michael Schulte auf dem vierten Platz landete. Deutschland bekam diesmal null Punkte von den Zuschauern und nur drei Punkte von Jurys - 2 aus Österreich und einen aus Rumänien.
Bei den Einschaltquoten erreichte das ESC-Finale im Ersten die niedrigste Reichweite seit Jahren. Es lief zwischen 21.00 und 1.00 Uhr vor durchschnittlich 6,5 Millionen Zuschauern. Zählt man die rund 1,2 Millionen Nutzer des ARD-Kanals One hinzu, waren es 7,7 Millionen Menschen. Zum Vergleich: Das reguläre ESC-Finale 2019 sahen auf ARD und ARD-One zusammen 8,1 Millionen Zuschauer.
Nach der pandemiebedingten ESC-Absage 2020 saßen dieses Jahr rund 3500 negativ getestete Zuschauer in der Ahoy-Arena in Rotterdam. Trotz dieses Schritts zurück in Richtung Normalität verschonte das Coronavirus den Wettbewerb nicht. Der ESC-Sieger von 2019, Duncan Laurence, der die Show in die Niederlande geholt hatte, wurde positiv getestet. Er konnte deshalb in der Finalshow nicht live auftreten und die Trophäe nicht überreichen. Auch Islands Teilnehmer erwischte es, weshalb die Band Daði og Gagnamagnið in Quarantäne blieb und nur per Video eingespielt wurde. Sie kam dennoch am Ende auf Platz vier.