Ersatzprogramm von ARD und ProSieben Darum ging es beim ESC 2020 und dem „Free European Song Contest“

Köln · Nach der coronabedingten Absage des „Eurovision Song Contest“ hat sich die ARD entschieden, den Wettbewerb ins eigene Land zu holen. Doch auch Stefan Raab hat eine Sendung im ESC-Stil angekündigt. Und gab es da nicht noch eine dritte Show? Wir klären auf.

Free ESC 2021 Platzierungen: Ergebnisse und Punkte aller Teilnehmer
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Alle Platzierungen, alle Kandidaten beim „Free ESC“ 2021

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Foto: ProSieben/Willi Weber

So ein Chaos um den Eurovision Song Contest gab es selten. Eigentlich sollte der Wettbewerb am 16. Mai in Rotterdam stattfinden, mit 41 Teilnehmern aus vielen Ländern Europas - und natürlich Australien. Doch durch Corona kam alles anders, der ESC wurde abgesagt.

Um den Schmerz der Fans ein wenig zu lindern, nahmen nun am selben Tag sowohl der ESC-Sender ARD als auch ProSieben - maßgeblich betrieben von Raab - Ersatz ins Programm. Im Ersten wurde in einem nationalen Finale ein „Sieger der Herzen“ gekürt. ProSieben baute den Wettbewerb in alternativer Form nach - und nannte ihn „Free European Song Contest“. Und gab es da nicht auch noch eine dritte Show „Europe Shine A Light“? Ja, die gab es. Kein Wunder, wenn man da schnell den Überblick verliert. Wir klären auf.

Eurovision Song Contest

  • Darum ging es: In der ARD-Show „Eurovision Song Contest 2020 - das deutsche Finale“ traten zehn diesjährige ESC-Teilnehmer gegeneinander an. Einige sollten sogar live auf der Bühne stehen, wenn auch vor leeren Rängen. Diejenigen, die nicht vor Ort aufgetreten sind, haben ihre Songs in einem voraufgezeichneten Video präsentiert. Die Startplätze wurden am 9. Mai in einer eigenen Show von den Zuschauern vergeben. Präsentiert wurde die Ersatz-Show aus der Hamburger Elbphilharmonie von Barbara Schöneberger.
  • Wer teilgenommen hat: Mit dabei waren zehn Länder, unter anderem Island, Russland, Schweden, Italien und die Schweiz. Auch Ben Dolic, der für Deutschland ins Rennen gegangen wäre, hat sein Lied „Violent Thing“ gesungen.
  • So funktionierte die Punktevergabe: Zunächst muss hier festgehalten werden, dass die ARD lediglich einen „Sieger der Herzen“, also einen inoffiziellen Gewinner, küren wollte. Dieser sollte durch „ein klassisches Voting der Zuschauer“ ermittelt werden - der deutsche Kandidat stand dabei allerdings nicht zur Wahl. Er sang am Samstag außer Konkurrenz.
  • Wo und wann wurde die Show übertragen: Der Eurovision Song Contest wurde am Samstag, den 16. Mai, ab 20.15 Uhr von der ARD deutschlandweit live übertragen.
  • Wer gewonnen hat: „Sieger der Herzen“ wurde die Band „The Roop“ aus Litauen mit dem Song „On Fire“.

„Europe Shine A Light“

  • Darum ging es: Im Anschluss an den Eurovision Song Contest (21.55 Uhr) das Erste dann die internationale Ersatz-Show „Europe Shine A Light“ aus dem niederländischen Hilversum gezeigt, die Klubbb3-Sänger Jan Smit mitmoderiert hat. Im Unterschied zum eigentlichen Contest sollten die Künstler dabei nicht so ausführlich wie normalerweise präsentiert werden, außerdem gab es kein Voting.
  • Wer teilgenommen hat: Alle 41 Teilnehmer, die auch beim eigentlichen ESC teilnehmen würden.
  • So funktionierte die Punktevergabe: Eine Punktevergabe gab es nicht. Zur Begründung hieß es bei der ARD: „Eine Show, die dem eigentlichen ESC zu nahe kommt, würde Ausfallzahlungen der Versicherung des Veranstalters wegen der Absage des ESC gefährden.“
  • Wo und wann wurde die Show übertragen: „Europe Shine A Light“ wurde am Samstag, den 16. Mai, um 21.55 Uhr von der European Broadcasting Union (EBU) in allen Ländern übertragen, die am ESC 2020 teilgenommen hätten - und außerdem in Montenegro, Bosnien-Herzegowina, Kosovo und Kasachstan. In Deutschland hat die ARD die Show ausgestrahlt.

„Free European Song Contest“

  • Darum ging es: Parallel zum deutschen ESC und der darauffolgenden internationalen Veranstaltung hat auch ProSieben eine Ersatzsendung gestartet, den von Stefan Raab erfundenen „Free European Song Contest“ mit 16 Teilnehmern. Moderiert wurde sie von Dragqueen Conchita Wurst und Steven Gätjen.
  • Wer teilgenommen hat: Insgesamt 16 Länder sind ins Rennen gegangen, von Kasachstan über Israel bis Großbritannien - und auch Deutschland. Vertreten wurden die Nationen von prominenten Musikern, deren Namen aber zunächst noch geheim blieben. Nach und nach rückte ProSieben mit den Namen heraus - alle Teilnehmer des Free-ESC finden Sie hier.
  • So funktionierte die Punktevergabe: Am Ende wurde - ganz klassisch - quer durch Europa geschaltet, um die Punkte einzusammeln. In Deutschland, Österreich und der Schweiz wurden diese per Zuschauervoting vergeben. In den anderen Ländern vergab eine Art Jury die Wertung.
  • Wo und wann wurde die Show übertragen: ProSieben hat den „Free European Song Contest“ am Samstag, den 16. Mai, um 20.15 Uhr live aus Köln übertragen.
  • Wer gewonnen hat: Es war ein spannendes Rennen um den Sieg beim ersten „Free-ESC“. Nico Santos erhielt für Spanien die meisten Punkte und setzte sich vor Ilse DeLange aus den Niederlanden durch. Hier finden Sie alle Platzierungen des „Free European Song Contest“ 2020.

mit dpa

(ala)
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