Eurovision Song Contest Zehn Unbekannte für den ESC

Hamburg · Keine Helene Fischer, kein Andreas Bourani, keine Namika und schon gar kein Cro - einen großen Namen sucht man unter den zehn Kandidaten für den deutschen ESC-Vorentscheid vergebens. Für den Contest bewerben sich stattdessen drei Gruppen aus NRW, ein Schauspieler und eine 17-Jährige. Am 25. Februar wird gewählt.

ESC 2016: Die Eurovision Song Contest Kandidaten für Deutschland
11 Bilder

Das sind die deutschen ESC-Kandidaten

11 Bilder

Unter 150 Künstlern, die den Organisatoren zufolge vorgeschlagen wurden, haben sich zehn durchgesetzt. Darunter sind Vertreter verschiedener Musikrichtungen wie Schlager und Pop, aber auch Metal und Indie. "Ich freue mich über die Vielfalt und Buntheit des deutschen ESC-Vorentscheids", sagte der ARD-Unterhaltungskoordinator Thomas Schreiber. So verbirgt sich hinter Avantasia der Metal-Sänger Tobias Sammet aus Fulda. Mit ihrem Album "The Mystery Of Time" erreichte die Band in Deutschland Platz zwei in den Charts. Alex Diehl ist ein Songwriter aus Bayern und nimmt mit seinem Facebook-Hit "Nur ein Lied" teil. Der Song war eine spontane Reaktion auf die Terroranschläge von Paris. Ella Endlich hatte bereits in den 90ern erste Chart-Erfolge unter dem Namen Junia und sang die Titelmelodie des Films "Drei Haselnüsse für Aschenbrödel". Gregorian ist ein Chorprojekt des Hamburger Musikproduzenten Frank Peterson.

Die 17-jährige Jamie-Lee Kriewitz gewann im Dezember die Show "The Voice of Germany". Beim ESC-Vorentscheid tritt sie mit ihrem Gewinner-Song "Ghost" an. Joco, ein Indie-Pop-Duo, besteht aus den Hamburger Schwestern Josepha und Cosima. Die australische Folk-Sängerin Kat Frankie macht mit dem Kölner Chris Klopfer unter dem Namen Keøma Musik. Aus Düsseldorf stammt die 19-jährige Laura Pinski; sie stand 2012 im Finale von "Das Supertalent". Ihr Song für den Vorentscheid wurde von Ralph Siegel geschrieben. Die Pop-Rock-Band Luxuslärm aus Iserlohn war für den Echo nominiert. Hinter Woods of Birnam verbergen sich Schauspieler Christian Friedel ("Das weiße Band") mit Musikern von Polarkreis 18.

 Die 17-Jährige Düsseldorferin hat im Dezember die jüngste Staffel von "The Voice of Germany" gewonnen. Jetzt will sie zum ESC.

Die 17-Jährige Düsseldorferin hat im Dezember die jüngste Staffel von "The Voice of Germany" gewonnen. Jetzt will sie zum ESC.

Foto: dpa

Die zehn Teilnehmer wurden von Vertretern der jungen ARD-Radios (Fritz, Sputnik), des NDR, der Musiklabels sowie der Produktionsfirma Brainpool ausgesucht. Der NDR hatte Mitte November zunächst entschieden, dass Xavier Naidoo für Deutschland am ESC teilnehmen soll. Nach einer Protestwelle nahm der Sender die Entscheidung zurück. Naidoo wird vorgeworfen, in Liedern gegen Juden und Homosexuelle zu hetzen.

In der Live-Sendung am 25. Februar stellen alle Kandidaten ihren Beitrag vor. Die Zuschauer wählen in zwei Durchgängen ihren Favoriten. Abgestimmt werden kann per Telefon, SMS und erstmals auch über die Eurovisions-App. Durch die zweistündige Show aus Köln führt Barbara Schöneberger.

Michi Beck von den Fantastischen Vier traut der "The Voice"-Gewinnerin Jamie-Lee Kriewitz eine gute Rolle beim Vorentscheid zu. "Ich kann Deutschland nur raten, sich für Jamie-Lee zu entscheiden, weil das unser bestes Pferdchen für Europa wäre."

(RP)
Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort