Rapper feiert 50. Geburtstag Eminem wird graue Eminenz

Düsseldorf · Der Rapper ist einer der erfolgreichsten Musiker aller Zeiten: „The Marshall Mathers LP“ von 2000 und „The Eminem Show“ von 2002 gehören mit rund 60 Millionen verkauften Exemplaren zu den weltweit erfolgreichsten Musikalben.

Das ist Rapper-Legende Eminem​
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Die große Chance im Leben ergriffen - das ist Rapper-Legende Eminem

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Foto: dpa/wie

Schon 40 Jahre alt zu werden bildet für Popstars seiner Kategorie eine Grenze, jenseits der es schwierig wird, das Image des wütenden, jungen Menschen aufrecht zu erhalten, das sie einst groß gemacht hat. Doch Eminem, der am 17. Oktober 50 Jahre alt wird, hat es bis heute geschafft, im Gespräch und im Geschäft zu bleiben. Was Streaming- und Verkaufszahlen angeht, ist er nach wie vor einer der erfolgreichsten Musiker weltweit, auf einer Stufe mit Drake, Rihanna oder Taylor Swift.

Schaut man im hierzulande größten Streamingdienst Spotify die Liste seiner am meisten abgerufenen Stücke an, dann sind die allerdings fast alle mindestens zwölf Jahre alt. Nach wie vor am meisten gehört werden die Alben „The Marshall Mathers LP“ von 2000 und „The Eminem Show“ von 2002. Sie gehören mit rund 60 Millionen verkauften Exemplaren zu den weltweit erfolgreichsten Musikalben.

Überhaupt waren die Jahre um die Jahrtausendwende Eminems große Zeit. Nachdem er mit seinem ersten Album „Infinite“ 1996 nicht den erhofften Durchbruch schaffte, klappte es drei Jahre später mit „The Slim Shady LP“ benannt nach seinem Alter Ego „Slim Shady“, in dessen Namen er oft Texte mit Gewaltphantasien formuliert.

Einer der Väter dieses Durchbruchs ist Dr. Dre, der Eminem bei der „Rap-Olympiade“ in Los Angeles sah, wo er den zweiten Platz errang. Dre produzierte sein Album, das sich über 32 Millionen Mal verkaufte. Danach hagelte es Grammys und MTV Music Awards.

Geboren wurde Eminem 1972 als Marshall Bruce Mathers III in St. Joseph im US-Bundesstaat Missouri. Sein Vater verließ die Familie als er drei Monate alt war. Seine Jugend verbrachte er ab dem Alter von zwölf Jahren in einem Vorort von Detroit, der Stadt, die damals stark unter der Deindustrialisierung und damit einhergehendem Bevölkerungsverlust litt.

Eminem (der Künstlername geht zurück auf die beiden „M“s in seinem bürgerlichen Namen) verfolgte seinen Weg gegen viele Widrigkeiten, machte sich einen Namen in der örtlichen, von Schwarzen Künstlern beherrschten Rap-Szene. Einen Einblick in die Härte seines Alltags kann man im Film „8 Mile“ gewinnen, in dem Eminem die Hauptrolle spielt. Es ist zwar nicht ganz klar, wie autobiographisch der Film wirklich ist, aber er gilt als Biopic und behandelt vor allem die Geschichte des Jugendlichen, der viel Prügel einsteckt, unter einer psychisch kranken Mutter leidet und trotzdem zu innerer und äußerer Stärke findet, Wut und Aggressionen in Sprache und Musik zu kanalisieren lernt.

Bis heute geht es in Eminems Texten um Gewalterfahrungen, er verarbeitet psychische Probleme und seine Drogensucht, die ihn 2007 fast umgebracht hätte. Längst hilft er selbst anderen auf den Weg, hat unter anderem den Rapper 50 Cent auf die Erfolgsspur gebracht.

Auf seinem aktuellen Album „Music To Be Murdered By“ rappt er Duette mit Ed Sheeran und dem 2019 verstorbenen Juice WRLD. In aktuellen Interviews vergleicht er sich mit Kendrick Lamar und J. Cole und gibt selbstkritisch zu, nicht mehr „der beste Rapper der Welt“ zu sein. Immerhin ist ihm 2020 der Rekord gelungen, 224 Wörter in 30 Sekunden zu rappen. Da geht noch was.

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