Mrs. Greenbird startet durch Ein toter Papagei als Namenspatron

Düsseldorf · Angebliche Sänger und Sängerinnen werden im TV am laufenden Band gecastet. Ist die jeweilige Staffel vorüber, hört man von den Gewinnern nichts mehr. So ist der Lauf der Dinge, so ist es auch gut. Doch hin und wieder, eigentlich nur ganz selten, gibt es Ausnahmen: Eine davon ist Mrs. Greenbird. Die Kölner starten derzeit richtig durch.

Das sind Mrs. Greenbird
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Im November 2012 konnte das Folk-Duo die dritte Staffel Vox-Castingshow "X Factor" gewinnen. Seitdem geht es steil bergauf, das erste Album schoss sensationell von null auf eins, belegt aktuell Rang zwei in den Charts. Damit hätten Sängerin Sarah Nücken und Gitarrist Steffen Brückner wohl in ihren kühnsten Träumen nicht gerechnet.

Als "Goldkehlchen und der Mann mit Hut" sorgte das augenscheinlich ungleiche Lebens- und Musikerpaar für akustisch Wohldosiertes, bevor Mrs. Greenbird mit eigenen Liedern im Vorprogramm des Oscar-Preisträgers und Musikers Tim Robbins geboren wurde. Als Inspiration für den Namen soll übrigens ein toter, grüner Papagei gedient haben, den die beiden vor ihrer Tür fanden.

Aus ihnen wäre auch ohne Musik ein Paar geworden, glauben die Endzwanzigerin und der Mittdreißiger. Ihre musikalische Rezeptur liest sich wie ein ziemliches Wagnis: Country und Folk verbinden die beiden mit der Melodienliebe der großen Song-Fürsten Paul Simon und Joni Mitchell und gewinnen daraus eine eigene, musikalische Sprache: "Singersongwritercountryfolkpop". Wer nicht wagt, der nicht gewinnt.

Ihr Einstiegs-Song "Shooting Stars & Fairy Tales" konnte als Charts-Neueinsteiger zielsicher einen sauberen 14. Platz der Singles-Bestenliste erobern.

Aber damit nicht genug. Mrs. Greenbird eroberte die Singles-Charts mit gleich drei weiteren Songs: "It Will Never Rain Roses" tummelte sich ganz knapp unter der oberen Hälfte der Top 100 und bekommt mit Sarahs und Steffens Version des Ramones-Klassikers "Blitzkrieg Bop" und "Falling Slowly" zusätzliche Unterstützung.

Mrs. Greenbird — ein moderner Medientraum? Die beiden sind da anderer Meinung: "Der sicherste Weg, authentisch wahrgenommen zu werden, ist einfach authentisch zu sein", so Gitarrist Steffen Brückner. Sängerin Sarah Nücken greift den Gedanken auf: "Am wichtigsten ist uns das, was das Herz uns sagt und worauf wir Lust haben."

Wenn sie jetzt nicht abheben - und danach sieht es derzeit nicht aus - ist Mrs. Greenbird vielleicht die erste "Casting-Geburt" mit Zukunft.

(csr)
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