Paris Eagles of Death Metal sollen Montagabend mit U2 auftreten

Paris · Die US-Rockband Eagles of Death Metal, die das Attentat auf den Pariser Konzertsaal Bataclan am 13. November miterlebte, soll nach jüngsten Angaben am Montag in die französische Hauptstadt zurückkehren.

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Das sind die Eagles of Death Metal

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Foto: afp, ACR

Die Musiker würden beim U2-Konzert am Montagabend auftreten, hieß es aus übereinstimmenden Quellen. Das erste U2-Konzert am Sonntag nutzte Frontman Bono zu einem ergreifenden Tribut für die Opfer des Anschlags.

Die Band Eagles of Death Metal hatte im Bataclan ein Konzert gegeben, als islamistische Attentäter eindrangen und 90 Menschen töteten. Von den Musikern wurde niemand verletzt, allerdings wurde ein Verkäufer von Fanartikeln der Band getötet. Auch drei Mitarbeiter ihres Musiklabels Universal sind unter den Todesopfern. Die Gruppe brach nach den Attacken ihre eigentlich bis zum 10. Dezember geplante Europa-Tournee ab und kehrte in die USA zurück. Die Tournee soll nun im Februar fortgesetzt werden.

Eine offizielle Bestätigung, dass die Eagles of Death Metal bereits am Montag wieder in Paris auftreten, gab es zunächst nicht. Doch mehrere Quellen bestätigten der Nachrichtenagentur AFP einen Bericht der Zeitung "Le Parisien", wonach sie mit einem Song beim zweiten U2-Konzert vertreten sein werden - sollte es nicht in letzter Minute doch noch eine Änderung geben. Der US-Kanal HBO wollte das Konzert aufnehmen und noch am selben Tag in den USA ausstrahlen.

U2 war indirekt von der Anschlagsserie in Paris betroffen, bei denen insgesamt 130 Menschen getötet wurden: Die Band sollte am 14. und 15. November in der französischen Hauptstadt auftreten, verschob nach den Attentaten aber die Konzerte auf Sonntag und Montag. U2 hatte die Eagles of Death Metal nach den Anschlägen persönlich unterstützt: Unter anderem kauften die irischen Rocker ihren US-Kollegen neue Handys und stellten ihnen ihr Flugzeug zur Verfügung.

Statt den Eagles of Death Metal hatte US-Rockstar Patti Smith am Sonntagabend einen kurzen Gastauftritt bei dem ersten der beiden U2-Konzerte. Dieses stand immer wieder im Zeichen den Anschläge. "Vive la France", rief Bono gleich zu Beginn von der gigantischen Bühne der AccorHotels Arena den Fans auf Französisch zu. Halb auf Englisch, halb auf Französisch fuhr er fort: "Heute Abend sind wir alle Pariser. Wer die Freiheit liebt, hat Paris als Heimatstadt".

Den ergreifendsten Moment hob sich Bono für die Zugabe auf: Während er Jacques Brels Klassiker "Ne me quitte pas" (Verlass mich nicht) anstimmte, erschienen die Namen der 130 Opfer auf der in die Nationalfarben Blau, Weiß, Rot getauchten riesigen Leinwand.

Vor seiner Rückkehr nach Paris hatte Bono zudem dem US-Sender CNN berichtet, dass er derzeit an einem Song über Paris arbeite. Er habe damit begonnen, "Streets of Surrender" für seinen italienischen Freund und Sänger Zucchero zu schreiben und dabei einige Zeilen der französischen Hauptstadt gewidmet, sagte Bono - der "Stadt der Freiheit", die er liebe.

Mehrere Attentäter hatten am 13. November nahezu simultan die Fußballarena Stade de France, mehrere Bars und Restaurants sowie das Bataclan angegriffen. Die Mitglieder von Eagles of Death Metal gaben Ende November ein erstes Interview nach den Attentaten. Darin würdigten sie die mutigen Zuschauer, die sich vor ihre Freunde gestellt hätten. Sänger Jesse Hughes sagte, die Band wolle die erste sein, die wieder im Bataclan spiele.

(AFP)
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