Konzert in Castel Gandolfo Düsseldorfer Cellist begeistert den Papst

Castel Gandolfo · Der Düsseldorfer Cellist Thomas Beckmann hat ein außergewöhnliches Privatkonzert für Papst Benedikt XVI gegeben. Es wurde ein magischer Abend in dessen Sommerresidenz Castel Gandolfo.

Düsseldorfer Cellist Beckmann gibt ein Konzert für den Papst
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Düsseldorfer Cellist Beckmann gibt ein Konzert für den Papst

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Er ist schon vor Königen, Ministerpräsidenten und Unternehmenslenkern aufgetreten, doch dieses Konzert war für den Düsseldorfer Cellisten Thomas Beckmann einzigartig: Am Samstag gab er ein Privatkonzert für Papst Benedikt XVI. in dessen Sommersitz Castel Gandolfo vor den Toren Roms. Zu dem Konzert hatte der Vatikan nur 150 handverlesene Gäste eingeladen. In der ersten Reihe natürlich der 85 Jahre alte Pontifex, umgeben von zahlreichen Kardinälen und seinem Privatsekretär Georg Gänswein.

Dahinter auch viele Wegbegleiter Beckmanns aus Düsseldorf, allen voran Josef Michaels und Werner Schwerter vom Obdachlosen-Hilfsverein "Gemeinsam gegen Kälte", den der Cellist 1996 gegründet hatte und für den er seitdem mit Benefizkonzerten mehr als 1,5 Millionen Euro sammelte. Düsseldorfs Stadtdechant Rolf Steinhäuser, Jürgen Brautmeier, Chef der Landesanstalt für Medien, Sven-Christian Preiss, Geschäftsführer des Düsseldorfer Senders Center TV, und Event-Veranstalter Axel Pollheim waren ebenfalls aus Düsseldorf ins mit 33 Grad hochsommerliche Castel Gandolfo gereist, ein 6800-Einwohner-Städtchen in den Albaner Bergen.

Gebäck und Pralinen für den Papst

Pollheim hatte dabei einen süßen Gruß vom Rhein für Benedikt im Gepäck: ein Geschenkpaket mit Gebäck und Pralinen des Düsseldorfer Chocolatiers Heinz-Richard Heinemann, seit Jahren eine Art Hoflieferant des Papstes. Der Papst erhielt zudem das erste Exemplar eines in der kommenden Woche im Mönchengladbacher Kühlen Verlag erscheinenden Buches, das an seinen Besuch im niederrheinischen Pilgerstädtchen Kevelaer 1987 erinnert. Herausgeber des Buches ist der Gladbacher Pfarrer Klaus Hurtz, der das erste Exemplar auch gemeinsam mit Heinemann und Esther Betz, Vorsitzende der Anton-Betz-Stiftung der Rheinischen Post, signiert hatte. Alle drei hatte der Papst 2006 zu einer Privataudienz empfangen.

Auch Beckmanns 87 Jahre alte Mutter Gisela verfolgte den Auftritt ihres Sohnes ergriffen. Eine außergewöhnliche Note gab dem Konzert auch, dass Beckmann erstmals seit Jahren wieder mit seiner von den Folgen eines Autounfalls genesenen Frau Kayoko auftreten konnte. Sie begleitete ihn am Flügel.

Beethoven für den Papst

Beckmann spielte für den Papst Beethovens A-Dur-Sonate (1. Satz), die "Elégie" von Gabriel Fauré, die "Habanera" von Maurice Ravel und ein Giovanni Battista Pergolesi zugeschriebenes Stück: "Nina".

Außerdem sang während des einstündigen Konzerts im Innenhof des päpstlichen Palastes das Regensburger Vokalensemble Cantico Werke deutscher Romantik für Benedikt XVI. und seinen Bruder Georg Ratzinger, lange Jahre Domkapellmeister in der bayerischen Stadt. Er hatte Beckmann bei einem von dessen Konzerten in Regensburg vor Jahren kennengelernt und seinen Bruder auf den Düsseldorfer Cellisten aufmerksam gemacht.

An die Künstler, allen voran das Ehepaar Beckmann, richtete der Papst nach dem Konzert Dankesworte und lobte die Musik mit einem "Vergelt´s Gott!" Und Beckmann, ehemaliger Messdiener im Düsseldorfer Stadtteil Mörsenbroich? Er brauchte etwas, um sich zu sammeln und dann überwältigt von seinen Gefühlen ins Schwärmen zu geraten: "Mich erfüllen Dank und Freude. Ein grandioses Erlebnis. Der Papst hat zu mir gesagt: Es war wunderbar, Ihnen zuzuhören." Stimmt.

(RP/das/ila)
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