Geschenketipps Die besten CDs für den Gabentisch
Indie
Mumford & Sons: "Wilder Mind"
Das neue Album der vier Briten hat einen ganz anderen Sound als seine beiden Vorgänger "Sigh No More" und "Babel". Denn der Folk ist verschwunden. Schlimm ist das aber ganz und gar nicht, denn der neue, veränderte Stil steht der Band extrem gut. Die Songs sind melancholischer, ruhiger und einfach schön anzuhören.
Island (Universal Music)
Klaviermusik
Chilly Gonzales: "Chambers"
Chilly Gonzales probiert sich an sämtlichen Musikrichtungen aus. Auch auf diesem Album spielt er mit einer Mischung aus Elementen der Kammermusik, des Pop, des Rap und der Avantgarde - um nur einige zu nennen - elektrisierende Kompositionen am Klavier. Begleitet wird er vom Hamburger Kaiserquartett.
Gentle Threat (Indigo)
Hiphop
A Tribe Called Quest: "People's Instinctive Travels" (25th Anniversary Edition)
Eine der besten Platten des Genres. Es war 1990, als A Tribe Called Quest etwas erfanden, das man "schönen HipHop" nennen könnte. Sie hatten die ausgesuchtesten Samples, in Q-Tip einen eleganten Rapper, und im Grunde machten sie Jazz. Die tolle Neuauflage kommt mit Bearbeitungen von Pharrell Williams und J. Cole.
Sony
Jazz
Robert Glasper: "Covered" (Live At Capitol Studios)
Robert Glasper ist ein 37 Jahre alter amerikanischer Pianist, der keine Genre-Grenzen mag. Er spielt auf dem aktuellen Album von HipHop-Genie Kendrick Lamar, er improvisiert über Stücke von Radiohead. Auf dem live vor Studio-Publikum eingespielten "Covered" ist er mit seinem Trio zu hören: Piano, Percussion, Bass.
Blue Note (Universal)
Elektronik
Patrick Cowley: "Muscle Up"
Der 1982 gestorbene Patrick Cowley hat Soundtracks für schwüle Filme produziert, die nur in Kinos in Bahnhofsnähe gezeigt wurden. Diese Musik wird nun ohne Bilder wiederveröffentlicht. Zum Glück, denn sie klingt großartig: epische Synthesizer-Instrumentals mit Groove. Anspieltipp: "Somebody To Love Tonight".
Dark Entries (Cargo)
Klaviermusik
András Schiff spielt Franz Schubert: Sonaten G-Dur / B-Dur und Impromptus
Der großartige ungarische Pianist András Schiff, einer der Großmeister seiens Fachs, fremdelt auf betörende Weise - diesmal auf einem perlmuttfeinen Hammerklavier von 1820. Dieser Klang passt perfekt zur Klaviermusik von Franz Schubert, deren zarte Verstörungen hier in das ideale akustische Klima getaucht scheinen.
ECM (Universal)
Chormusik
Tenebrae, Nigel Short (Leitung): Motetten von Bruckner und Brahms
Was mancher Kirchenchor in vielen Proben mühsam zerstört, das bauen die famosen Choristen von Tenebrae wundervoll wieder auf. Nehmen wir nur Bruckners zauberhaft ins Sechsstimmige gespreiztes "Ave Maria" - was die englischen Edelstimmen daraus machen, ist ein Fest für die Sinne. Chef ist Nigel Short, früher bei den King's Singers.
Signum Records (Note 1)
Folk
Beirut: "No No No"
Auch auf der vierten Platte von Sänger Zach Condon und seiner Band ist der charakteristische Balkan-Sound nicht zu überhören. Vier Jahre sind seit dem letzten Album vergangen - und die Zeit hat ihre Spuren hinterlassen. Die Stimmung ist eine andere: Die frühere Melancholie ist Fröhlichkeit, Leichtigkeit und Lebhaftigkeit gewichen.
4ad/Beggars Group (Indigo)
Soul
Aretha Franklin: "The Atlantic Albums Collection"
Von manchen Künstlern muss man alles kennen, was sie aufgenommen haben. Bei Aretha Franklin ist das eine Menge, und zum Einstieg in die Vollständigkeit ist diese Box mit Alben aus den Jahren '67 bis '76 geeignet. Es war die große Zeit, Klassiker an Klassiker. Als erstes sollte man "Don't Play That Song" hören. Dann alles andere.
Rhino / Warner (19 CDs)
Kammermusik
Duos für Cello und Klavier von Franz Schubert und Johannes Brahms
Weil Schubert und Brahms, die Lieblingskomponisten des niederländischen Cellisten Pieter Wispelwey, so wenig für Cello und Klavier komponiert haben, hat Wispelwey eben andere Duos der beiden für sein Instrument vereinnahmt (u.a. "Trockne Blumen"). In den ambitionierten Interpretationen ist Paolo Giacometti weit mehr als ein Begleiter.
Evil Penguin Records Classic
Konzerte
La Folia Barockorchester spielt "Concerti furiosi" von Antonio Vivaldi
In der Tat furios, wie die Originalklang-Experten von La Folia diverse weniger bekannte Konzerte von Vivaldi hinlegen. Ohne routiniertes Vivaldi-Geschrummel wird Musik förmlich im Moment ihres Entstehens erlebbar. Die wenigen Ausführenden gehen mit funkelnder Intensität zu Werke. Und bei Youtube gibt es ein schönes "Making of".
dhm / Sony Music
Konzerte
Tschaikowskis erstes Klavierkonzert erstmals in der Originalfassung
Wenn Tschaikowskis erstes Klavierkonzert auf dieser CD so merkwürdig verhalten startet, dann liegt das daran, dass Kirill Gerstein erstmals die Originalfassung von 1879 eingespielt hat. Es gibt weitere Unterschiede zu der pompöseren geläufigen Version zu entdecken, was nicht nur Connaisseuren Spaß macht. Dazu gibt's Prokofieffs Nr.2.
Myrios Classics
Chormusik
Live von den Göttinger Festspielen: Georg Friedrich Händel, "Joshua"
"Joshua"? Kennt man nicht so, sollte man aber kennenlernen. Zumal wenn Händels kriegerisches Israeliten-Oratorium von 1748 so kompetent dargeboten wird wie vom NDR Chor, dem FestspielOrchester Göttingen und edlen Solisten unter der Leitung von Laurence Cummings. Die Melodie von "Tochter Zion" stammt übrigens von hier.
Accent (2 CDs)
Gesang
Elisabeth Schwarzkopf: Complete Recitals
Die hohe Kunst des Gesangs wird hier kultiviert, zelebriert, zuweilen auch parfümiert. Mit Elisabeth Schwarzkopf, einer der Großen ihres Fachs, wird das Hören zur Unterrichtsstunde: Das Singen dieser Primadonna assoluta besaß immer etwas pädagogisch Wertvolles. Ihr Spektrum ist ungemein reich; auf 31 CDs bleibt kein Wunsch unerfüllt.
Warner (31 CDs)
Hörbuch
Matthias Ponnier liest Sagen des klassischen Altertums
Auf dem Cover hält Perseus das abgeschlagene Haupt der Medusa - und auch innendrin geht es nicht zimperlich zu. Gustav Schwabs legendäre Sammlung von Sagen des klassischen Altertums ist eine Kollektion von frivolen Mythen, Räuberpistolen, Familienkrächen. Ponnier liest das so souverän, dass man auch heute noch Gänsehaut bekommt.
Der Hörverlag (23 CDs)