Beeindruckender Abend Rockabilly ist nicht tot: Die Stray Cats in Köln

Köln · Alte Helden: Das Konzert der wiederauferstandenen Stray Cats

Sie begannen mit einem ganz neuen Song, und gleich danach folgte ihr erster Hit. Konnten bei „Cat Fight“ von der aktuellen, sehr lakonisch „40“ betitelten CD noch nicht alle 4000 Besucher im Kölner Palladium mitsingen, so taten sie das beim fast 40 Jahre alten Song „Runaway Boys“. Ein Klangunterschied zwischen heute und damals war nicht festzustellen: Die Stray Cats begeisterten ihre Fans eineinhalb Stunden lang.

Tatsächlich hat Leader Brian Setzer das Trio im Jahre 1979 gegründet, damals noch unter einem anderen Namen. In den 1980er Jahren kam dann aber der Durchbruch, und Setzer, Slim Jim Phantom sowie Lee Rocker nennen sich seitdem Stray Cats. Allerdings spielten die Drei nicht die ganzen 40 Jahre zusammen. Es gab häufige Trennungen, Solo-Karrieren und Wiederzusammenschlüsse.

Mit ihrem Lied „Teeanage Rebel Rules Okay“ Anfang der 80er Jahre lösten die Stray Cats – gemeinsam mit anderen Bands wie den britischen Matchbox – eine Rockabilly-Welle aus, die ganz Europa ergriff. Es war eine Jugendsubkultur entstanden, die aus jungen Teddyboys und -girls bestand. Nun ist diese Generation der Rockabillys gealtert. Es kam nie eine neue vergleichbare Rock-’n‘-Roll-Welle in Deutschland.

Die Alten stehen aber noch zu ihren Werten, ihren Idolen Eddie Cochran und Gene Vincent. Sind die Haartollen zwar verschwunden und die Levi’s-Jeans heute im Bund vier Nummern größer – die 50- bis 60-Jährigen bleiben ihrem Stil treu.

Der Ausflug ins Palladium war einerseits eine Zeitreise zurück in die Jugendzeit, als die Stray Cats ihr legendäres Konzert auf der Loreley gaben – 1983 war das. Andererseits auch ein Bindeglied an die heutige Zeit: Neue Songs der Lieblingsband machen klar, dass es weiter geht und man auch mit 55 noch Rockabilly sein kann.

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