„Lose Yourself“ wurde zu Eminems wohl einflussreichstem Lied - es geht um den einen Moment, der alles verändern kann, wenn man es nur will. Der Musiker selbst nutzte seine Chance und wurde zu einem der legendärsten - und kontroversesten - Rapper seiner Generation. Ein Porträt in Bildern.

(Mit Material von dpa)

Der Rapper Eminem wurde als Marshall Bruce Mathers III. 1972 in St. Joseph im US-Bundesstaat Missouri geboren. Seine Kindheit und Jugend waren geprägt von Armut und Vorwürfen von Gewalt und Missbrauch.

Die Familie zog in die Problemstadt Detroit in Michigan, wo Mathers mit 14 sein Talent bei Auftritten in Clubs zeigte und sich einen Namen in der Rap-Szene machte. Die Schule interessierte ihn unterdessen nicht, er wiederholte mehrere Klassen und schmiss schließlich ganz hin.

Eminems erstes Album „Infinite“ führte 1996 nicht zum erhofften Durchbruch, doch als er ein Jahr später bei der „Rap-Olympiade“ in Los Angeles den zweiten Platz errang, wurde Hip-Hop-Übervater Dr. Dre auf ihn aufmerksam.

Dr. Dre (Mitte) nahm Mathers auf. Das Album „Slim Shady LP“ mit dem Hit „My Name is“ wurde 1999 mit Eminems (li.) Talent und Dr. Dre's Authentizität in der Szene zu einem der Alben, die im Nachhinein Megaseller genannt werden. Dazu hagelte es Grammy's und MTV Video Music Awards. (Foto: Februar 2022, SoFi Stadium in Inglewood, California)

Ein Jahr später folgte mit der „Marshall Mathers LP“ das bis dahin am schnellsten verkaufte Rap-Album der amerikanischen Geschichte - inklusive kontroversen Songs wie „The Real Slim Shady“ und „Stan“.

Diese Jahre - inklusive Eminems Schauspieldebüt in dem halbautobiografischen Film „8 Mile“ (2002) - sollten der Höhepunkt seiner Karriere werden und sein Image als weißes Wunderkind im afroamerikanisch dominierten Rap festigen.

Eminem war nach den Beastie Boys der erste weiße Rapper, der von der HipHop-Gemeinde anerkannt wurde. (Foto: Auftritt in der Halbzeitpause des NFL Super Bowl 56 Footballspiels zwischen den Los Angeles Rams und den Cincinnati Bengals auf, am 13. Februar 2022, in Inglewood, Kalifornien.)

Der Rüpel-Rapper mauserte sich zum Mainstream-Star. Im Dezember 2005 veröffentlichte er sein erstes Best-of-Album mit dem Titel "Curtain Call".

Im Sommer 2005 kursierten Gerüchte um Eminems Rückzug aus dem Musikgeschäft nach der Anger Management Tour.

Doch allen Gerüchten zum Trotz: Eminem hielt sich im Showgeschäft. Der Rapper brachte 2010 sein Album "Recovery" raus.

Immer wieder warfen Aktivistinnen und Aktivisten Eminem im Laufe seiner Karriere schwulen- und frauenfeindliche Songtexte vor.

Andererseits sorgte Eminem für Aufsehen mit einer Geste für Menschenrechte: Am Ende der Super-Bowl-Halbzeitshow unter anderem mit Dr. Dre und Snoop Dogg ging er auf die Knie - offensichtlich als Unterstützung für den früheren US-Football-Profi Colin Kaepernick. Der hatte diese Geste 2016 als Zeichen des Protests gegen Rassismus und soziale Ungerechtigkeit initiiert und wurde vor allem von der amerikanischen Rechten scharf angegriffen.

Die Aufstiegsgeschichte von Eminem gibt es in Amerika nur selten. Sie inspirierten sogar den jungen Präsidentschaftskandidaten Barack Obama vor den alles entscheidenden TV-Debatten gegen seinen Kontrahenten John McCain.

Mit mehr als 80 Millionen verkauften Alben ist Mathers der weltweit erfolgreichste weiße Rapper. Er schaffte es sogar ins Guinness-Buch der Rekorde. Am Montag, 17. Oktober 2022, feiert der Rapper seinen 50. Geburtstag.