Bayreuther Festspiele Katharina Wagner nach ihrem „Tristan“ wieder ausgebuht

Bayreuth · Katharina Wagner hat es nicht leicht beim Publikum der Bayreuther Festspiele. Nach der Aufführung ihrer „Tristan und Isolde“-Inszenierung am Freitagabend wurde die Regisseurin und Festspiel-Chefin wieder einmal ausgebuht - noch etwas heftiger als in den Jahren zuvor.

 Festspiel-Chefin Katharina Wagner.

Festspiel-Chefin Katharina Wagner.

Foto: dpa/Daniel Karmann

Dabei war ihre Interpretation der großen Liebes-Oper ihres Ur-Opas Richard Wagner in ihrem ersten Jahr 2015 noch gefeiert worden.

Sie entwirft in teilweise starken Bildern die sehr düstere Version einer großen, ausweglosen Liebe. Dem unglücklichen Paar verwehrt sie sogar den gemeinsamen Liebestod. Isolde lässt sich von König Marke mitnehmen - der tote Tristan bleibt allein auf einer Bahre zurück.

Jubel gab es zwar auch in diesem Jahr - aber nur für den musikalischen Teil der Aufführung. Stephen Gould und Petra Lang in den Titelrollen wurden gefeiert, ebenso René Pape als König Marke und vor allem Dirigent Christian Thielemann. Er steht in diesem Jahr sogar zweimal am Pult, hat bereits die Eröffnungspremiere des „Lohengrin“ am Mittwoch dirigiert.

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Foto: AFP/CHRISTOF STACHE

Nicht nur Thielemann ist Dauergast bei den Festspielen, auch Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU). Nach „Lohengrin“ und „Parsifal“ sah sie sich auch den „Tristan“ an, nach einem grünen und einem orangefarbenen Ensemble trug sie dieses Mal Beige.

„Tristan und Isolde“ war nach dem „Parsifal“ die zweite Wiederaufnahme der diesjährigen Festspielsaison. Am Samstagabend standen „Die Meistersinger von Nürnberg“ auf dem Spielplan. Die Produktion von Regisseur Barrie Kosky stammt aus dem vergangenen Jahr, die musikalische Leitung hat Philippe Jordan inne.

Klaus Florian Vogt, in den vergangenen Jahren als Lohengrin und Parsifal auf dem Grünen Hügel zu hören, übernimmt wie 2017 - und wie auch schon in der Inszenierung von Festival-Chefin Katharina Wagner zehn Jahre zuvor - erneut die Rolle des Walther von Stolzing. Hans Sachs wird gesungen von Michael Volle.

Als Wiederaufnahmen folgen dann am Montag und Dienstag noch „Der fliegende Holländer“ und „Die Walküre“. Die Bayreuther Festspiele enden am 29. August.

(das/dpa)
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