Sänger stellte Aktion zum Tag der deutschen Einheit vor Am 3. Oktober startet Udo Lindenbergs "Sonderzug aus Pankow"

Magdeburg (rpo). Unter dem Motto "Genug gejammert" wird zum Tag der Einheit in Magdeburg neben hunderttausenden Besuchern auch viel Prominenz erwartet. Udo Lindenberg wird mit einem "Sonderzug aus Pankow" anreisen. Auch ein großes Livekonzert mit verschiedenen Künstlern ist geplant.

<P>Magdeburg (rpo). Unter dem Motto "Genug gejammert" wird zum Tag der Einheit in Magdeburg neben hunderttausenden Besuchern auch viel Prominenz erwartet. Udo Lindenberg wird mit einem "Sonderzug aus Pankow" anreisen. Auch ein großes Livekonzert mit verschiedenen Künstlern ist geplant.

"Genug gejammert!", heißt das Motto von Udo Lindenbergs symbolträchtiger Aktion zum Tag der Deutschen Einheit. Sein "Sonderzug aus Pankow" soll am 3. Oktober "in Richtung bunte Republik Deutschland" führen, wie der Musiker am Mittwoch auf einer Pressekonferenz in Magdeburg sagte.

Die Hauptstadt von Sachsen-Anhalt ist Ziel seiner Sonderfahrt. Dort findet die zentrale Feier zum Tag der deutschen Einheit statt. In Barby nahe Magdeburg werde der Zug eine symbolisch aufgebaute "Mauer des lähmenden Pessimismus" durchbrechen, kündigte Lindenberg an und sagte zu seiner Motivation: "Wenn die Politiker alles zerlabern, halten wir nicht still."

Der Zug aus Reichsbahn- und Bundesbahnwagen des DB-Museums werde farbenfroh sein, "optimistisch wie die Insassen", sagte der 56-jährige Wahlhamburger. Es gebe verschiedene Abteile, "Rock gegen rechte Gewalt" und "Bunte Republik". Gestaltet hat den Zug Lindenberg selbst, der sich in den vergangenen Jahren auch als Maler einen Namen gemacht hat. Zu den Passagieren wollte der Rocker noch nicht zu viel verraten, es seien "viele Freunde aus Sport, Musik, Theater und Wissenschaft" sowie "Geheimagenten". Der "Stern" hatte bereits berichtet, dass Boris Becker, die Klitschkos, Eric Burdon und die Scorpions sowie Bundeskanzler Gerhard Schröder eingeladen sind.

In Magdeburg wollen Lindenberg und seine Gäste an der zentralen Feier teilnehmen. Auf dem Domplatz werde eine "große Festivität" stattfinden, "wie wir sie auch auf der Panik-Bühne lange nicht mehr hatten", versprach Lindenberg. Geplant ist ein Konzert unter dem Motto "Powern statt Mauern". Neben Lindenberg sollen unter anderen Nena, Yvonne Catterfeld, Peter Maffay, Die Prinzen, Ben Becker, Helen Schneider und Eric Burdon auftreten.

In seinem Hit "Sonderzug nach Pankow" hatte Udo Lindenberg 1983 seinen Frust über die ausbleibende Auftrittsgenehmigung in der DDR thematisiert. Den DDR-Staatsratsvorsitzenden Erich Honecker fragte er: "Och Erich ey, bist Du denn wirklich so ein sturer Schrat/warum lässt Du mich nicht singen im Arbeiter- und Bauernstaat?"

Doch auch heute gebe es noch Leute, die sich in Mallorca besser auskennen als in Ostdeutschland, sagte Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Wolfgang Böhmer. Das Fest zum Tag der Einheit, zu dem hunderttausende Besucher und viel Prominenz aus ganz Deutschland erwartet werden, sei gute Gelegenheit zu zeigen, was sich hier zum Positiven verändert habe. Das mache Mut, neue Herausforderungen in Angriff zu nehmen, sagte der CDU-Politiker Böhmer, der zurzeit auch Bundesratspräsident ist. Mehr denn je müssten heute Mauern niedergerissen und Denkblockaden aufgebrochen werden. Lindenberg knüpfte daran an: "Wir wollen über die bekloppten Mauern."

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