„Oh My God“ Adele feiert in neuem Video die Freiheit

Die Sängerin veröffentlichte am Mittwochabend ihren neuen Video-Clip. Der vierminütige Film zur aktuellen Single wurde über Tage hinweg via Social Media angekündigt. Die 33-Jährige präsentiert darin einen neuen Look.

Die britische Sängerin Adele (33).

Die britische Sängerin Adele (33).

Foto: Foto: Simon Emmett/Sony Music/dpa | Montage: C. Schnettler

Von Philipp Holstein

Die britische Popsängerin Adele hat ein neues Video veröffentlicht. Es handelt sich um den Clip zum Song „Oh My God“, der bereits auf dem Mitte November 2021 veröffentlichten Album „30“ enthalten ist. Obwohl der Titel also bereits zwei Monate alt ist, wird der Film im Internet buchstäblich heiß diskutiert.

Das Schlussbild des knapp vier Minuten langen und ohne sichtbare Schnitte auskommenden Videos zeigt nämlich einen brennenden Stuhl. Dieser Stuhl, so haben hingebungsvolle Fans der Künstlerin herausgefunden, tauche bereits im Clip zum Adele-Klassiker „Rolling In The Deep“ aus dem Jahr 2010 auf. Dass er nun in Flammen aufgeht, zeige, wie sehr sich die 33-Jährige von ihrer früheren Persona emanzipiert habe, heißt es nun. Als augenzwinkernde Illustration dient manchen Fans ein Song-Zitat aus dem Titel „Look What You Made Me Do“ von Adeles Kollegin Taylor Swift: „The old Adele can’t come to the phone right now, because the old Adele is dead“, schreiben sie in den sozialen Netzwerken unter Abbildungen des Feuer-Stuhls. Swift hatte den Satz (natürlich mit ihrem eigenen Namen) 2017 in ihren Song eingebaut, um zu verdeutlichen, dass sie sich weiterentwickelt habe und selbstbewusster geworden sei.

Passend dazu spricht in „Oh My God“ eine Frau, die nach einer schwierigen Zeit Spaß haben will. „I want to have fun“, singt sie mehrfach. Sie wird zwar ein wenig von ihrem schlechten Gewissen geplagt, fühlt sich aber schließlich darin bestärkt, die Kontrolle über ihr Leben zurückzuerlangen. Im Schwarzweiß-Video kommen viele Äpfel vor, gegen Ende beißt Adele wie Eva kraftvoll in einen hinein. Tatsächlich trennte sie sich vor der Veröffentlichung ihres Albums „30“ von ihrem Ehemann Simon Konecki. Auf der Platte folgt „Oh My God“ zudem auf das im Stile der Sixties gehaltene Stück „Cry Your Heart Out“, das davon erzählt, wie man sich nach einer Trennung wieder sammeln und zu sich selbst finden kann. Adele hatte zuletzt angemahnt, man möge dieses Album bitte unbedingt in der vorgesehenen Lied-Abfolge hören. Die sei nämlich nicht willkürlich, sondern bewusst zusammengestellt.

Eine weitere Selbstermächtigungs-Hymne also. Bereits ihre Comeback-Single „Easy On Me“ hatte Adele im vergangenen Oktober mit einem entsprechenden Video als Aufbruchsfanfare inszeniert. Sie verlässt darin ein Haus, setzt sich ins Auto und fährt los. Der Beginn ist noch schwarzweiß gehalten, nach dreieinhalb Minuten werden die Bilder farbig. Es wirkt logisch, wenn Adele nun in „Oh My God“ singt: „I am a grown woman / And I do what I want to do“.

 Das neue Video wird von Adele seit Tagen via Social Media angekündigt. Sie sei bereit für 2022, schrieb sie bei Instagram. Und: „Da ist so viel, was kommt.“ Unter anderem wird sie zwischen dem 21. Januar und dem 16. April im Caesar’s Palace in Las Vegas auftreten. Im Video zu „Oh My God“ präsentiert sie sich bereits in neuem Look: mit nass zurückgekämmtem Haar und glamourös gestylt nach der Art einer Diva aus dem alten Hollywood.

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