Seit 50 Jahren auf Tour Manfred Mann - Der Song-Mechaniker am Moog

Rees · Viele Musiker fassen Songs von anderen Künstlern nur mit spitzen Fingern an. Manfred Mann dagegen macht Coverversionen zu Klassikern und manches Stück erst durch seine Version legendär.

 In den 70er Jahren war Manfred Mann’s Earthband am erfolgreichsten, hier eine Aufnahme von einem Konzert in Hamburg 1976.

In den 70er Jahren war Manfred Mann’s Earthband am erfolgreichsten, hier eine Aufnahme von einem Konzert in Hamburg 1976.

Foto: picture-alliance / jazzarchiv/Hardy Schiffler/DPA

Da steht er also an der Rheinpromenade in Rees und lehnt lässig am Geländer des Hotels. Rockmusiker Manfred Mann ist an den platten Niederrhein gekommen, genießt das schöne Wetter und den Blick auf dem Rhein. Er kann da schließlich noch nicht ahnen, dass er wenige Stunden später ein totales Fiasko erleben wird. Beim Konzert einige Kilometer entfernt am Schloss Moyland öffnet der Himmel nämlich am Abend alle Schleusen. Selbst für die ganz harten Fans gibt es kein Halten mehr, sie flüchten im Sprint durch knöcheltiefe Pfützen vor den Fluten. Auch der Hit „Mighty Quinn“ kann kaum einen zum Bleiben auf dem Schlosshof bewegen. Manfred Mann spielt mit seiner Band tapfer bis zum Schluss gegen den Wolkenbruch an. Viel Spaß wird er nicht gehabt haben und froh gewesen sein, schließlich wieder zurück ins warme Hotel nach Rees zu kommen. Dort gehörte er nämlich 2002 zu den ersten Gästen in der nagelneuen Herberge und versicherte artig, noch nie ein Hotelzimmer in Schutt und Asche gelegt zu haben. „Wenn du Tag für Tag auf Tour bist und jeden Tag in einem anderen Hotel übernachtest, das ist keine einfache Situation, da ist ein Riesendruck da. Wenn da einem die Sicherungen durchbrennen, kann ich das verstehen“, sagte er. „Auch ich habe diesen Druck gespürt, vor allem auf den langen Tourneen in den USA. Trotzdem haben wir nie ein Hotelzimmer zertrümmert, auch nicht, als wir jung waren“, versichert er.